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Widerständige Hochzeit

Stella Moris hat Wikileaks-Gründer Julian Assange geheiratet

Viele Menschen rund um den Globus setzen sich für den Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, Julian Assange, ein. Doch niemand bemüht sich derart verbissen um die Freilassung des 50-Jährigen, der seit rund drei Jahren im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh inhaftiert ist,wie Stella Moris. Für die Juristin geht es dabei nämlich nicht »nur« um den Einsatz für einen Mandanten, die Pressefreiheit oder den wohl berühmtesten Enthüllungsaktivisten - Moris kämpft für die Freiheit und angesichts seines schlechten Gesundheitszustands wohl auch das Leben ihres langjährigen Partners, des Vaters ihrer zwei Söhne und nach der Hochzeit am Mittwoch nun ihres Ehemanns.

Das Ja-Wort im Hochsicherheitsgefängnis, davor seit 2015 eine geheime Beziehung, die sie unter widrigsten Umständen während des Asyls Assanges in der ecuadorianischen Botschaft in London führen mussten und die erst im Jahr 2020 öffentlich bekannt wurde: Normalität ist für Moris und ihre Familie ein Fremdwort - und wird es wohl auch bleiben.

Denn für die Tochter einer spanischen Theatermacherin und eines schwedischen Architekten ist der Kampf um die Liebe ihres Lebens, wie sie Assange vor der Hochzeit gegenüber dem »Guardian« bezeichnete, noch lange nicht vorbei. Nachdem der Supreme Court, das oberste Gericht des Vereinigten Königreichs, kürzlich die Berufung des gebürtigen Australiers gegen seine Auslieferung an die USA als unzulässig abgewiesen hat, droht Assange in den Vereinigten Staaten nun ein Prozess wegen Spionage, an dessen Ende eine Verurteilung bis zu 175 Jahre Haft stehen könnte. Ob es tatsächlich dazu kommt, diese Entscheidung liegt nun bei der britischen Innenministerin.

Zweifel daran, dass Moris bereit ist, weiter zu kämpfen, kann es dabei nicht geben, für sie ist ihre Hochzeit »eine Liebes- und Widerstandserklärung den Mauern zum Trotz«.

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