Die Grünen sind seit dem Einmarsch der russischen Armee in der Ukraine vor rund sechs Monaten die Partei, die am lautesten zu den Waffen ruft[1]. Dagegen sind manche CDU-Apparatschiks echte Friedensengel. Annalena Baerbock ist da keine Ausnahme.[2] Jetzt rechtfertigt die Außenministerin den Kriegseinsatz der Bundeswehr im brandgefährlichen Mali[3] zum einen damit, dass ein »überstürzter Abzug« islamistischen Fanatikern in die Karten spielen würde. Zum anderen würde nach Baerbocks Erzählung das Land im Sahel dann zum »Vasallen Russlands«.
Es stimmt: Moskau ist für die Putsch-Regierung in Mali ein wichtiger Lieferant von Militärgerät. Man geht davon aus, dass die russischen Wagner-Söldner dort im Einsatz sind. Dass nun aber Baerbock den Einfluss Moskaus vor Ort verhindern will und dafür die Bundeswehr im Land lässt[4], ist nichts anderes als die Logik, die auch im Kalten Krieg vorherrschte. Damals sollten Hammer und Sichel in Lateinamerika und Asien zurückgedrängt werden. Und nicht nur dort: Auch Afrika war ein blutiger Schauplatz im Kampf um geopolitische Interessen. Das Ergebnis waren unzählige Tote auf allen Seiten.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1166441.bundeswehrabzug-baerbock-in-mali-im-russen-wahn.html