nd-aktuell.de / 23.09.2022 / Ratgeber / Seite 1

Strom sparen und Kosten senken

Acht Tipps zum Energiesparen für Familien, Paare und Alleinstehende

Frank Knauer
Die Waschmaschine sollte nur mit voll gefüllter Trommel genutzt werden.
Die Waschmaschine sollte nur mit voll gefüllter Trommel genutzt werden.

Die acht Tipps richten sich in erster Linie an Familien, Paare und Alleinstehende. Sie dienen dazu, den Blick auf die eigenen Möglichkeiten zu richten, in den eigenen vier Wänden Energie bewusst zu verbrauchen und damit Geld zu sparen. Da die Preissteigerung von Strom[1] in Deutschland noch kein Ende nimmt, bedeuten Informationen zur Energieeinsparung gleichermaßen Kosten zu minimieren und der Krise aktiv entgegen zu wirken.

1. LED-Lampen anstelle von Glühbirnen oder Energiesparlampen

Nicht zuletzt durch die EU-Anforderungen, die ab dem 1. September 2021 gelten, liegt für Energiesparlampen sowie einige Halogenlampen keine Verkaufserlaubnis mehr vor. Die Empfehlung fällt aus Expertenkreisen auf LED-Lampen, die die Technologie der Zukunft sind. Zwar sind LED-Lampen in den Anschaffungskosten höher als andere Leuchtmittelarten, dafür weisen sie einen deutlich geringeren Energieverbrauch vor. Da fast 10 Prozent der jährlichen Stromkosten durch die Beleuchtung entstehen, ist hier einer der ersten und größten Handlungsspielräume zu finden.

2. Wechsel zu Ökostrom oder Photovoltaikanlage

Ökostrom-Anbieter und ihre Tarife treten seit Jahren zusehends in den Energiemarkt ein. Bei der Herstellung von Ökostrom werden keine CO2-Emissionen verursacht. Zudem stammt der Strom aus erneuerbaren Energien, womit der Verbrauch fossiler Energieträger nachhaltig deutlich reduziert wird. Teure Energieimporte können durch Ökostrom ebenfalls reduziert werden. Wer über ein Eigenheim verfügt, kann zudem in Erwägung ziehen, eine Photovoltaikanlage zu installieren. Entsprechende, staatliche Förderungen und Finanzierungen für Deutschland werden unter anderem von der KfW begleitet.

3. Abwägen Klimaanlage oder Stoßlüften

Im Sommer lädt sich die Wohnung schnell auf und dann ist Rat für die Abkühlung oftmals schnell sehr teuer. Nicht immer muss eine Gruppe an Ventilatoren oder eine Klimaanlage her. Das Abdunkeln und geschlossen halten der Fenster, sowie Lüften in der kalten Nacht, hilft die Wärme zu großen Anteilen draußen zu halten. Angepasstes Vorgehen ist auch im Winter förderlich. Weiterhin empfiehlt sich kurzes, wiederholtes Stoßlüften bei eingeschalteter Heizung, anstelle jedes Mal beim Lüften die Temperatur zu senken.

4. Benutzung von Herd und Backofen

Wer zu Hause kocht, kann auch bei der Benutzung von Herd und Ofen einige Kosten einsparen. So sollte für jeden verwendeten Topf der passende Deckel verwendet werden. Damit lässt sich das Essen nicht nur günstiger, sondern auch schneller zubereiten. Zudem sollte die Größe der Topffläche zum Kochfeld passen. Bei der Verwendung des Backofens ist es möglich, bei der Einstellung »Umluft« mit niedrigeren Temperaturen zu backen als bei der Einstellung »Ober-/Unterhitze«. Zudem ist es möglich, bei Umluft gleich mehrere Einschübe zeitgleich zu verwenden. Dies bietet sich vor allem beim Backen von Kuchen an.

5. Energiesparende Haushaltsgeräte und Verzicht auf Standby

Die richtige Benutzung von Geräten gehört ebenfalls dazu. Kühlschrank und Gefrierschrank sollten nicht überladen und rechtzeitig abgetaut werden. Bei der Entnahme der Lebensmittel oder Getränke sind die Türen nicht zu lange offen zu lassen, um die Temperaturen in den Kühlgeräten so konstant wie möglich zu halten. Für ausreichend Lüftung des Kühlschranks ist zu sorgen, damit es zu keiner Hitzeentwicklung rund um das Gerät kommt. Vor dem Öffnen des Kühlschranks ist zu überlegen und zu entscheiden, was man benötigt. Der bewusste Einsatz von Geräten im Haushalt und Büro gehört ebenfalls zur Energieeinsparung. So verbrauchen zum Beispiel günstige Geräte mit schlechter Energieeffizienzklasse auch im Standby sehr viel Strom. Mittels Steckerleiste oder durch gänzliches Ziehen des Steckers lässt sich dieser passive Stromverbrauch sofort beenden. Dies gilt ebenfalls, wenn Sie sich in den Urlaub begeben und verreisen.

6. Waschmaschine und Trockner

Die Benutzung der Waschmaschine sollte mit voller Trommel erfolgen. Falls wichtige Wäschestücke kurzfristig gereinigt werden sollen, bietet sich Handwäsche an oder ausnahmsweise die Benutzung der Waschmaschine. Befindet sich im Haushalt noch keine Waschmaschine mit hoher Energieeffizienz, bietet sich zudem die Überlegung an, eine neue Waschmaschine zu erwerben. Mitunter sind auf dem Gebrauchtmarkt sogar sehr gute Waschmaschinen mit entsprechender Effizienzklasse und mit einem Jahr Garantie zu finden. Weitere Kosteneinsparungen beim Wäsche waschen ergeben sich durch den Verzicht der Vorwäsche. Zusätzlich empfiehlt es sich, eine Waschmaschine mit Warmwasseranschluss zu verwenden und dadurch die Erhitzung des Wassers durch die Waschmaschine einzusparen. Auch die Verwendung des Eco-Programms hilft weiter. Dadurch dauert der Waschprozess etwas länger, spart allerdings durch die geringere Erhitzung der Waschtemperatur. Es genügt meist, die Wäsche nicht höher als 30° C zu waschen. Was den Trockner betrifft, bietet es sich im Sommer an, auf den Trockner ganz zu verzichten. Zudem sind Kondensationstrockner energieeffizienter als ältere Trockner.

7. Staubsauger effizient einsetzen

Auch beim Staubsaugen kommt es auf die Zeit der Gerätebenutzung an. Wer vor dem Saugen bereits aufräumt, kann effektiv Zeit, Energie und damit Geld einsparen. Ebenfalls relevant sind die Saugintensität und die Staubsaugeraufsätze. Werden diese gemäß der unterschiedlichen Böden und Möbel verwendet und müssen die Aufsätze nicht erst gesucht werden, lässt sich zunehmend sparen. Auch das dauerhafte Saugen auf höchster Intensitätsstufe bei nur geringer oder mittlerer Verschmutzung sollte schnellstmöglich korrigiert werden.

8. Energieverbrauch in kurzen Abständen prüfen

Es ist immer von Vorteil, Kosten im Blick zu behalten, um rechtzeitig gegensteuern zu können. Daher empfiehlt es sich, den Stromzähler[2] am Ende des Monats oder einmal im Quartal zu prüfen und dann die zurückliegenden Ausgaben zu ermitteln. Haben Sie die Zeit, kann es sich lohnen, während des jeweiligen Zeitraums die Nutzung der Geräte im Haushalt zu notieren. Mit diesem einfachen, aber effektiven Vorgehen kommen Sie den stärksten Stromverbrauchern auf die Schliche, können ihr Verhalten schulen und wissen über die konkreten Energiekosten in vollem Umfang Bescheid.

Der Autor ist Energieexperte und Bevollmächtigter der Generalversammlung und Manager in der CEHATROL Technology eG, bekannt als Die Genossenschaft für Mensch, Energie und Umwelt.

Links:

  1. http://www.nd-aktuell.de/artikel/1166864.energiepreiskrise-energiepreise-laehmen-die-industrie.html
  2. http://www.nd-aktuell.de/artikel/1166935.energiekosten-kleinrechnerei-bei-entlastungen.html