Werbung

Schrittweises Herantasten an die AfD

Robert D. Meyer über den Flirt der Thüringer CDU mit der AfD

  • Robert D. Meyer
  • Lesedauer: 2 Min.

Gemessen an dem von Friedrich Merz abgegebenen Versprechen müssten die CDU-Abgeordneten im Thüringer Landtag nun um ihr Parteibuch zittern. Ende 2021 drohte der damals designierte Parteichef: »Wenn irgendjemand von uns die Hand hebt, um mit der AfD zusammenzuarbeiten, dann steht am nächsten Tag ein Parteiausschlussverfahren an.«

Diese »glasklare Ansage« ist nichts wert. Am Donnerstag erreichte ein CDU-Antrag gegen gendergerechte Sprache in Behörden und Schulen eine Mehrheit – durch Zustimmung der AfD. Ein Ausrutscher? Nein. Weil die rot-rot-grüne Minderheitsregierung selbst mehr respektvolle Kommunikation staatlicher Stellen fordert, wussten die Konservativen, ihr Antrag hatte nur durch völkisch-nationale Stimmen eine Chance, zumal die Höcke-AfD sich niemals ein Votum gegen angeblichen »Genderwahn« entgehen lassen würde. Die CDU handelte demnach mit Vorsatz. Sie wird es wieder tun.

Ihr früherer Landeschef Mike Mohring erklärte jüngst, die parlamentarische Ausgrenzung der AfD müsse enden. So geht schrittweises Herantasten an eine offene schwarz-braune Kooperation. Und Merz? Der schweigt, statt sein Versprechen umzusetzen.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal