Das Wort der islamistischen Taliban ist wertlos. Entgegen allen Versprechungen[1], mit denen sie sich eine moderatere Aura geben wollten, schränken sie den Lebensraum von Frauen in Afghanistan weiter ein: Nach weiterführenden Schulen[2], Fitnessstudios und öffentlichen Parks versperren sie nun den Zugang zu Universitäten. Das Ziel ist, Frauen aus dem öffentlichen Leben zu verbannen[3], sie unsichtbar zu machen, als ob sie nicht existierten. Aber die Afghaninnen haben gelernt, für ihre Rechte zu kämpfe[4]n, einige mussten dafür schon ihr Leben lassen.
Ihr Widerstand braucht millionenfache Unterstützung[5], da Afghanistan in Vergessenheit geraten ist. Mit Entrüstungsbekundungen von Spitzenpolitikern ist es nicht getan.[6] Notwendig sind schärfste Sanktionen und Reisebeschränkungen für die Taliban-Führungsriege, die gerne mal eine Auszeit am Persischen Golf nimmt. Dafür gilt es, die Nachbarländer zu gewinnen; diese sind vital für ein Taliban-Regime, das bis heute international nicht anerkannt ist. Ohne Austausch mit dem Ausland[7] ist Afghanistan nicht überlebensfähig. Hier muss der Hebel angesetzt werden, um die Taliban zu einem politischen Kurswechsel zu zwingen.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1169544.afghanistan-nur-leere-worte.html