Es war abzusehen, dass die Situation zwischen Israel und den Palästinensern wieder explodieren würde[1]. Israelische Soldaten haben seit Jahresbeginn Dutzende Palästinenser bei Militäreinsätzen getötet. Die vorhersehbare Reaktion ist in der Regel Gegengewalt. Offensichtlich gibt es keine strategischen Denker in der israelischen Regierung[2], die weiter gucken können als bis zum nächsten Tag. Das Fatale: Ein hochgerüsteter Staat wie Israel kann selbst diesen von Gewalt getragenen Dauerkonflikt weiter aussitzen und mit Attentätern oder Raketen aus Gaza problemlos umgehen[3] – um den Preis von Menschen, die dabei sterben.
Es gibt keinen Weg zum Frieden[4], der an den legitimen Interessen des palästinensischen Volks vorbeiführt – ob in einem selbstständigen palästinensischen Staat oder zusammen mit den Israelis. Dafür braucht es Zugeständnisse und Kompromissbereitschaft auf beiden Seiten, aber zuallererst vonseiten Israels, das am längeren Hebel sitzt[5]. Die sogenannte internationale Gemeinschaft kann sich nicht damit begnügen, ihre »Besorgnis« auszudrücken und zur Deeskalation aufzurufen. Ohne Druck auf die Konfliktparteien sind das leere Worte.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1171235.israel-kein-frieden-ohne-gerechtigkeit.html