Mit dreizehn Toten und Hunderten Gefangenen ist für Israels rechtsnationalistische Regierung in Dschenin alles erledigt, die Besatzungsroutine kehrt wieder ein im Westjordanland. Die nächste Gewalteskalation[1] kommt bestimmt, radikale Palästinenser haben schon Rache geschworen für den Großangriff auf die Stadt[2]. Nichts anderes war zu erwarten. Im Umgang mit militanten Palästinensergruppen fahren Israels Regierungen immer dieselbe Strategie: alles kaputtschlagen[3], Waffen beschlagnahmen, mutmaßliche Terroristen verhaften.
Dann geht alles von vorne los: Hamas und Islamischer Dschihad werden ihre Waffendepots nach und nach wieder auffüllen, für die Gefangenen wachsen potenzielle Attentäter nach: junge Menschen, die unter einem Besatzungsregime groß werden und von klein auf gelernt haben, dass sie keine Zukunft haben. Von ihrer eigenen, korrupten Regierung in Ramallah haben die Palästinenser nichts zu erwarten. Israels Politik ist kurzsichtig[4], wenn nicht blind gegenüber den Verhältnissen – und genießt dafür die Unterstützung der USA und Deutschlands[5]. Ohne Verhandlungen mit der palästinensischen Seite[6] dreht sich die Gewaltspirale weiter.