Werbung

Rot, rötlich, blassrosa

Über eine Arbeiterpartei, die keine mehr ist

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.

Es ist bei den einen Genossen im Grunde nicht anders als bei den anderen – sind es nun die Sozialdemokraten oder die Sozialisten. An der Basis wird geschimpft, was die da oben so alles anstellen – und die Jugend und die Alten sind rebellischer als die mittelalte Führungsriege.

Die Berliner Linke immerhin hat sich gerade in der Opposition wiedergefunden. Da gibt es gewöhnlich weniger falsch zu machen und damit weniger zu kritisieren als bei der Berliner SPD, die als Juniorpartner der CDU für deren Kurs mitverantwortlich zu machen ist.

Eins muss man der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus lassen. Sie verfällt angesichts der drohenden Spaltung der Bundespartei nicht in Schockstarre, sondern konzentriert sich auf ihre Aufgabe und entwickelt Pläne für die kommenden drei Jahre bis zur nächsten Wahl. Die Ideen hören sich gut an, die Diskussion bei einer Klausurtagung am Dienstag war durchaus erfrischend. Schade, wenn das alles vergeblich wäre, weil das 2007 so hoffnungsvoll gestartete Projekt einer gesamtdeutschen Linken den Bach runtergeht. Wenn dann die Berliner SPD einige Reste der Berliner Linken aufsaugen könnte, wäre das ein Treppenwitz der Geschichte, der so gar nicht zum Lachen wäre. Ein Weg von Rot über rötlich zu Blassrosa ist sicher nicht das, was sich noch echt revolutionäre Sozialdemokraten vor anderthalb Jahrhunderten unter »Vorwärts« vorgestellt haben.

Muckefuck: morgens, ungefiltert, links

nd.Muckefuck ist unser Newsletter für Berlin am Morgen. Wir gehen wach durch die Stadt, sind vor Ort bei Entscheidungen zu Stadtpolitik - aber immer auch bei den Menschen, die diese betreffen. Muckefuck ist eine Kaffeelänge Berlin - ungefiltert und links. Jetzt anmelden und immer wissen, worum gestritten werden muss.

- Anzeige -

Wir sind käuflich.

Aber nur für unsere Leser*innen. Damit nd.bleibt.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Werden Sie Teil unserer solidarischen Finanzierung und helfen Sie mit, unabhängigen Journalismus möglich zu machen.

- Anzeige -
- Anzeige -