nd-aktuell.de / 05.02.2024 / Kommentare / Seite 1

Wer hat Angst vor Taylor Swift?

Birthe Berghöfer über Kampagnen gegen erfolgreiche Frauen

Birthe Berghöfer

An dieser Person ist derzeit kein Vorbeikommen: Die Pop-Musikerin Taylor Swift sammelt Auszeichnungen, bricht Rekorde bei Verkaufs- und Streamingzahlen und schrieb nun mit ihrem vierten Grammy für das Album des Jahres Musikgeschichte. Doch der künstlerische Erfolg, der die einstige Country-Sängerin[1] zur Milliardärin machte, wird von manchen als Bedrohung stilisiert.

Im US-Wahlkampf kursieren Verschwörungserzählungen über Swift als eine Geheimwaffe der Demokraten, und Trump-Anhänger meinen, das Ergebnis des »Super Bowl«, dem Finale der Football-Profi-Liga Mitte Februar, bereits zu kennen, da Swifts Partner in einem Final-Team[2] spielt. Alles ein abgekartetes Spiel.

In der Tat hatte die Musikerin bereits 2020 für Joe Biden geworben und ihre Fangemeinde, Millionen von »Swifties«, dürften den politischen Empfehlungen ihres Stars Glauben schenken. Wirklich bedrohlich ist aber nicht Swifts möglicher Einfluss, sondern das, was besonders erfolgreiche und in der Öffentlichkeit stehende Frauen tagtäglich erleben: sexualisierte Gewalt im Netz[3], Hetzkampagnen und Verleumdungsversuche.

Lesen Sie auch: Mangelnde Sensibilisierung und die Architektur sozialer Medien führen zu einem Anstieg digitaler Gewalt[4].

Links:

  1. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1158692.taylor-swift-und-britney-spears-das-pop-zeitalter-der-selbstermaechtigung.html
  2. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1179345.american-football-nfl-playoffs-eminem-vs-taylor-swift-fans-der-stars-streiten-sich-in-der-nfl.html
  3. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1172057.hate-speech-sawsan-chebli-ueberwiegend-kommt-der-hass-von-maennern.html
  4. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1166419.digitale-gewalt-verhaengnisvoller-hass-im-netz.html