nd-aktuell.de / 19.10.2007 / Kommentare / Seite 1

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Matthias Platzeck möchte, dass der Großflughafen Berlin-Schönefeld Willy Brandts Namen trägt. Dabei ist doch nicht der Kanzler, sondern Guillaume aufgeflogen. Namensgebung bleibt Glücksache. Wo man fast alles nach Politikern benennt, da missversteht man irgendwann »Becks' Bier« als Synonym für einen Alleingang des SPD-Vorsitzenden in besonders trinkenden Fragen. Süßwasserfische nennt der Friese scherzhaft Klüntjehering, schnell verwechselt man das mit einem hohen Sozialdemokratier, das in der großen Koalition verlernte, gegen den Strom zu schwimmen – nun will Genosse Klüntjehering bekanntlich Heerscharen kleiner Fische auf dem Trocknen sitzen lassen. Und seit just ein Mann namens Gabriel als Schadstoffemissionär in der Luft fuhrwerkt, konvertieren die Engel in panischer Angst zum Geflügel. Nur beim ICE böten sich, statt der Dichter, nun wahrlich die Namen von Politikern an. Wo ihnen doch ständig jemand, fatal unterwürfig, einen großen Bahnhof bereitet. hades