nd-aktuell.de / 19.10.2007 / Brandenburg / Seite 18

Export als Motor des Wachstums

Ausfuhren um 31,9 Prozent gestiegen / Gemeinsame Messeauftritte mit Berliner Unternehmen

Bernd Baumann

Die Exportwirtschaft in der Hauptstadtregion befindet sich weiter auf Wachstumskurs. Im vergangenen Jahr seien Waren im Wert von 20,2 Milliarden Euro ausgeführt worden, sagten Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) und Berlins Wirtschaftssenator Harald Wolf (LINKE) gestern in Potsdam. Im Vergleich zu 2005 bedeutet das eine Steigerung um mehr als ein Fünftel.

»Der positive Trend setzt sich auch im laufenden Jahr fort«, betonte Junghanns. Allein im ersten Halbjahr 2007 seien die Berliner Exporte um 9,7 Prozent und die Ausfuhren Brandenburgs sogar um 31,9 Prozent gewachsen. Die beiden Politiker äußerten sich anlässlich der bereits dritten gemeinsamen Außenwirtschaftskonferenz von Berlin und Brandenburg in Potsdam. Daran nahmen rund 150 Wirtschaftsvertreter teil. Die Organisation und Durchführung hatte in diesem Jahr die Potsdamer Industrie- und Handelskammer (IHK) übernommen.

Im Fokus der Veranstaltung standen Brasilien und die Türkei. Mit ihren aufstrebenden Märkten bieten sie den Unternehmen gute Chancen für ein profitables Exportgeschäft.

»Der Außenhandel ist ein wichtiger Wachstumsmotor«, versicherte Junghanns. Durch den Außenhandel entstehen zahlreiche neue Jobs. »Dennoch gibt es gerade im Bereich der kleinen und mittleren Unternehmen noch einen großen Nachholebedarf.« Deshalb werde die Landesregierung dem Landtag noch in diesem Jahr ein neues Außenwirtschaftskonzept »Brandenburg International« vorlegen, kündigte Junghanns an.

In den alten Bundesländern wird deutlich mehr als in Brandenburg exportiert. So liegt die Exportquote im Bundesdurchschnitt immerhin bei 42 Prozent. Dagegen sind es in Berlin 30,4 und in Brandenburg lediglich 24 Prozent. »Deshalb unterstützten die beiden Länder seit 2004 gemeinsam die Präsentation von Unternehmen auf Messen finanziell«, erklärte Senator Wolf. »Das schafft ideale Bedingungen, um ihre Geschäftstätigkeit im In- und Ausland zu intensivieren.« Diese Möglichkeit werde von den Firmen zunehmend genutzt. Auch im nächsten Jahr werde es Gemeinschaftsstände für die Betriebe auf 38 Messen geben. Davon finden 14 im Ausland statt.

Auch IHK-Präsident Victor Stimming rechnet mit einem weiteren starken Wachstum des Exportgeschäftes. »Nach Ausfuhren mit einem Wert von 5,2 Milliarden Euro allein im ersten Halbjahr könnte 2007 die Zehn-Milliarden-Euro-Marke überschritten werden«, meinte er. Exportschlager der märkischen Wirtschaft seien besonders Erzeugnisse der Luftfahrtindustrie, pharmazeutische Waren sowie Lastkraftwagen und Spezialfahrzeuge. 13 Prozent aller Ausfuhren gingen im letzten Jahr in das Nachbarland Polen. Es folgten Frankreich mit 11 und die USA mit 8,4 Prozent. Weitere wichtige Partner für die exportierenden Betriebe sind die Niederlande, Großbritannien und Tschechien.