nd-aktuell.de / 19.03.2024 / Kommentare / Seite 1

Tarifstreit bei Lufthansa: Schlichtung braucht Druck

Felix Sassmannshausen über den Tarifstreit bei Lufthansa

Felix Sassmannshausen

Wie erwartet geht es im Tarifkonflikt für das Bodenpersonal der Lufthansa in die Schlichtung. Mit dem Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow hat die Gewerkschaft ein politisches Schwergewicht[1] ernannt. Auf Konzernseite geht mit Frank-Jürgen Weise ein weniger prominenter, aber ebenfalls erfahrener Unterhändler in den Ring.

Es dürfte also nicht leicht fallen, eine Übereinkunft im Sinne der Gewerkschaftsforderungen[2] zu erzielen. Schwer dürfte es vor allem werden, weil Weise sich auf die durchschnittlichen Tarifabschlüsse des vergangenen Jahres berufen kann. Die liegen nahe dem Konzernangebot. Damit wären die Beschäftigten allerdings weit davon entfernt, den Reallohnverlust der letzten Jahre auszugleichen.

Ramelow benötigt also jede erdenkliche Unterstützung, um die Verhandlungen zugunsten der Beschäftigten zu verschieben – trotz der Wucht seines politischen Gewichts, das er mitbringt. Gut, dass Verdi mit den angedrohten Erzwingungsstreiks[3] – vielleicht sogar schon an Ostern – den Konzern zusätzlich unter Druck setzt.

Links:

  1. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1180547.arbeitskampf-warum-streiks-politischer-werden-sollten.html?sstr=lufthansa
  2. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1169595.lufthansa-auf-kosten-der-belegschaft.html?sstr=lufthansa
  3. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1180687.flugpersonal-streik-hohe-streikbereitschaft-bei-lufthansa.html?sstr=lufthansa