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Die Rezension

Pommes & Chips

  • Silvia Ottow
  • Lesedauer: 2 Min.

Schon wieder ein Kartoffelkochbuch, werden die einen stöhnen, die mit der braunen Knolle allenfalls eine Sättigungsbeilage verbinden, nicht aber einen Rohstoff für feine Speisen. Ein neues Kartoffelkochbuch, werden sich die anderen freuen, die gern mit dem schmackhaften Alleskönner vom Acker experimentieren. Lässt sich doch aus dem Hochlandgewächs der südamerikanischen Anden weit mehr machen als Salzkartoffeln oder Puffer.

Einst als Dickmacher verschrieen, liegt die Kartoffel als schmackhafte Quelle lebenswichtiger Nährstoffe wieder voll im Trend. Ihr Vorteil: Sie kann zu nahezu allen Arten von Essen verarbeitet werden, egal ob fest oder flüssig, süß oder herzhaft, warm oder kalt, Hauptspeise oder Beiwerk. Lange bevor Goethe dichtete: »Morgens rund, mittags gestampft, abends in Scheiben, dabei soll's bleiben« hatten die südamerikanischen Bauern die vielseitige Pflanze entdeckt und sie zu einem ihrer Grundnahrungsmittel avancieren lassen. Wie das Nachtschattengewächs dann tatsächlich nach Europa kam und auf dem Esstisch landete, ist nicht geklärt. Auf jeden Fall sollen die Pflanzen seit dem 17. Jahrhundert angebaut worden sein, zuerst im oberfränkischen Pilgramsreuth.

Die 222 Rezepte aus »Köstliche Kartoffeln« sind aus aller Herren Länder und die Redaktion hat sich bemüht, sowohl die Kartoffel-Klassiker wie Chips, Pommes, Pürree oder Salat nicht zu vergessen als auch einige exotische Gerichte wie Hirsch-Ragout mit Süßkartoffelhaube oder würzigen Linsen-Dhal in ihr schön gestaltetes Kochbuch aufzunehmen. Dass sich die tolle Knolle vor allem für Pfannengerichte hervorragend eignet, spiegelt sich auch in diesem Werk wider.

Köstliche Kartoffeln, Reader's Digest, 320 Seiten, 200 farbige Abb., 39,90 EUR.

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