Problemfall Prävention

Experten fordern Wirksamkeitsprüfung staatlicher Programme

  • Martina Janning
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Über die Wirkung von Programmen zur Gesundheitsförderung ist zu wenig bekannt, urteilen Kölner Wissenschaftler. Sie fordern mehr wissenschaftliche Überprüfungen. Das sollte im geplanten Präventionsgesetz verankert werden.

Ein Beispiel für Gesundheitsförderung im Betrieb: Ein Plakat fordert die Mitarbeiter auf, die Treppe statt den Aufzug zu benutzen. Das soll ihnen mehr Bewegung in ihrem Arbeitsalltag verschaffen. Kein gelungenes Beispiel für Prävention, urteilt Markus Lüngen vom Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie (IGKE) der Universität Köln. »Das Plakat war nicht wirksam, es wurde weiter Aufzug gefahren.« Lüngens Team hat im Auftrag der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung untersucht, welche Präventionsprogramme effektiv sind und wen sie erreichen. Dazu wertete es über 120 Studien aus 13 Ländern, darunter den USA, Großbritannien, Frankreich, die nordischen Staaten, Österreich und die Schweiz, aus. Die Untersuchung wurde am Montag auf einer Pressekonferenz in Berlin vorgestellt.

Das Ergebnis ernüchterte die Forscher. Sie fanden zwar extrem viele Ansätze. Doch anders als erwartet, stießen sie nur auf wenige Aussagen über die ...


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