Eiskalte Morde vorm ersten Frost

Wolfgang Rumpf inszenierte brisanten Mankell-Roman im Berliner Kriminal Theater

  • Almut Schröter
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Sein Lächeln strahlt Irres aus, im nächsten Moment wird er grausam. Erik Westin steht in Henning Mankells Roman »Vor dem Frost« für Gefahr. Religiöser Fanatismus, vermeintliche Weltbilderneuerung sind Hintergründe seines Handelns.

Mit dem Untertitel »Kommissar Wallander ermittelt« inszenierte Wolfgang Rumpf den aktuellen Stoff im Berliner Kriminal Theater. Es gelang ihm, das Wesentliche des brisanten Buches, dessen Taschenbuchausgabe über 500 Seiten zählt, in knapp zweieinhalb Stunden spannend auf die Bühne zu bringen. Durch wiederholte Reflexionen des Fanatikers Westin im Buch boten sich zwar Streichungen an. Rumpf jedoch zeigt durchgängig Konsequenz und geht mit dem Stück an die Grenzen des Dokumentarspiels, das den Ausgangspunkt in einem Massaker 1978 in Jonestown, Guyana, erwähnt und wie im Roman mit Ereignissen am 11. September 2001 endet. Dass in Schweden nach Frösteln der Frost als Mankells Gleichnis für zunehmende Kälte der Aus...


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