nd-aktuell.de / 15.05.2024 / Kommentare

Deutsche Kampfdrohne: Ohne Pilot durchs Trennungsgebot

Matthias Monroy zum Test der ersten großen Militärdrohne in Deutschland

Matthias Monroy
Die »Heron TP« bei einer unter Luftwaffen üblichen Begrüßung in Jagel.
Die »Heron TP« bei einer unter Luftwaffen üblichen Begrüßung in Jagel.

Militärisch gesehen ist die »Heron TP« kein Nassmacher: Die Kampfdrohne stammt aus dem letzten Jahrhundert und ist deshalb im Vergleich schwerfällig und teuer[1]. Trotzdem war die Beschaffung für die deutsche Luftwaffe ein Meilenstein, denn damit wurde die Tür für bewaffnete Drohnen geöffnet – auch für das Heer und die Marine.

Bedeutsam ist die Erlaubnis, dass die deutschen »Heron TP« zivilen Flugzeugen gleichgestellt sind. Für derart große Drohnen ist das ein Meilenstein, der wohl den Absatz fördern soll. Die Hersteller vermarkten die Systeme etwa für die Grenzüberwachung. Auf Kosten der Sicherheit: Allein bei Frontex erlitten bereits zwei Riesendrohnen Totalschaden[2].

Die »Heron TP« aus Jagel können als Amtshilfe der Bundeswehr auch im Inland eingesetzt werden. Mit ihren hochauflösenden Sensoren sind die Drohnen für Landespolizeien, die Bundespolizei und den Zoll nützlich. Auch diese Tür wird mit der Stationierung aufgestoßen, das zivil-militärische Trennungsgebot damit weiter ausgehöhlt.

Links:

  1. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1180118.drohnen-ukraine-krieg-unbemannter-ruestungswettlauf.html
  2. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1175822.eu-grenzagentur-zweite-frontex-drohne-bei-kreta-abgestuerzt.html