Was die Berliner Grünen zu Bus- und Bahnverbindungen ins Umland der Hauptstadt bemerken, ist den Brandenburgern schon seit Jahren und Jahrzehnten bewusst. Es ist oft ein großes Probem, den Nachbarbarort mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, wenn dieser nicht an derselben Schiene von oder nach Berlin liegt. Dann heißt es, erst einmal mit dem Zug nach Berlin hineinfahren, dort umsteigen und wieder hinaus aus der Stadt ans Ziel – wenn es gut läuft! Manchmal ist es noch komplizierter und einmaliges Umsteigen reicht nicht aus. Das kostet alles seine Zeit. Mit dem Auto ist man schneller, selbst wenn es auf den Straßen nur stockend vorangeht. Das Problem sind die vielfach fehlenden Querverbindungen. In einigen Fällen hat es sie einstmals gegeben. Doch zahlreiche alte Nebenstrecken der Reichsbahn sind nach dem Ende der DDR stillgelegt worden.
Seit der Landtagswahl 2019 sind in Brandenburg durch neue Buslinien einige Querverbindungen geschaffen worden, etwa die von Oranienburg über Wandlitz nach Bernau[1]. Was die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken betrifft, ist leider nichts geschehen. Es ist sogar noch eine testweise reaktivierte Querverbindung von Templin in Richtung Eberswalde erneut außer Betrieb genommen worden[2]. In dieser Hinsicht hat die rot-schwarz-grüne Koalition versagt – konkret das von der CDU geführte Infrastrukturministerium.
Dabei ist die Verkehrswende keineswegs bloß ein Hobby für Umweltschützer. Bus- und Bahnverbindungen sind eine Frage der Daseinsvorsorge in einem Bundesland, in dem immer mehr Hochbetagte leben, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage sind, ein Auto zu steuern.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1183276.verkehrswende-ohne-umweg-ueber-berlin.html