Israel sammelt Trophäen wie ein Kopfgeldjäger und führt sie der Welt vor: Erst Ismail Hanijeh, dann Fuad Schukr und schließlich der Hamas-Militärchef Mohammad Deif, der am am Donnerstag für tot erklärt wurde. »Wir sind auf dem richtigen Weg, die Hamas-Terrorbande auszuschalten«, lautet die Botschaft, »und wenn alle tot sind, bricht der Frieden aus«. Es wäre aufschlussreich, dazu die Meinung von Angehörigen der im Gazastreifen gefangenen Geiseln[1] zu hören.
Die israelische Regierung führt das eigene Land an den Rand eines Abgrunds[2]. Die größte Gefahr lauert wohl im Norden: Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah[3] feuerte seine Anhänger in einer Rede an: »Wir befinden uns an allen Fronten in einem offenen Kampf, der in eine neue Phase[4] eingetreten ist.« Israel habe »rote Linien« überschritten, müsse sich auf Rache einstellen. Raketen auf Haifa oder Tel Aviv[5] könnten in Ministerpräsident Netanjahu den General wecken, der den Marschbefehl zur Invasion des Libanon erteilt. Das würde die noch geübte Zurückhaltung der arabischen Staaten[6] auf eine harte Probe stellen.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1184211.nahost-israel-steht-am-rande-des-abgrunds.html