»Chaim, weißt Du, Du solltest öfter kochen mit deiner Frau. Kochen befriedet, Kochen beruhigt…«
»Ich koche doch fortwährend mit ihr!«
»Das habe ich noch nie gesehen! Wie, du kochst fortwährend mit deiner Frau?« »Nu, ich koche fortwährend – innerlich.«
Der Fisch ist heilig. Warum ist der Fisch heilig? Weil sein Auge immer offen ist. Weil er mehr Schuppen hat als ein Löwe. Weil ihn niemand hören kann, er aber trotzdem singt. Und warum singt der Fisch? Weil er gefüllt zu werden wünscht, und zwar von etwas Heiligem, nämlich wiederum Fisch. Dann heißt er gefilte fisch. Und gefilte fisch ist uns heilig, besonders am Schabbes.
Manchmal muss man auf gut Glück verfahren. Selbst wenn Schabbes ist. Am Schabbes darf man kein Schweinefleisch essen. Man darf natürlich auch an anderen Tagen kein Schweinefleisch essen, aber eben auch am Schabbes. Deshalb ist der Satz, dass man am Schabbes kein Schweinefleisch essen dürfe, wahr und gültig und billig. Außerdem darf man auch abends am Schabbes kein Schweinefleisch essen. Man darf am Schabbes natürlich auch morgens und mittags und nachts kein Schweinefleisch essen, und überhaupt auch an allen anderen Tagen morgens und mittags und abends und nachts – obwohl es nachts nicht einmal am Tag wäre.
Aber man darf eben auch abends am Schabbes kein Schweinefleisch essen. Und vor allem nicht, nachdem man eine Schickse verführt hat, die überdies verheiratet ist, und zwar nicht mir irgendwem, sondern mit dem Pfarrer.
Und warum verführt man die Frau des Pfarrers? Weil der Pfarrer Schweinefleisch essen darf, sogar freitags, und deshalb wird er fett und seine Frau schläft mit jemand anderem. Jedenfalls, wenn man schon eine Schickse verführt hat, die überdies verheiratet ist, dann sollte man nicht auch noch Schweinefleisch essen, erst recht abends am Schabbes.
Aber manchmal hat Gott Nachsicht, und da darf man schon einmal Schweinefleisch essen, und das kann gut und gern auch einmal abends an einem Schabbes sein. Das Problem ist, dass man nicht wissen kann, wann Gott gerade Nachsicht hat. Daher muss man auf gut Glück verfahren.
»Oj wej, ich kann keinen Salo (Speck) kaufen und überhaupt nichts, weil nämlich mein Bänker machule gemacht und sich in die Schweiz abgesetzt hat.« »Nebbich! Aber wenn du Geld hättest, könntest du dir immerhin Salo kaufen, während er in der Schweiz gar keinen Salo kaufen kann, auch mit deinem ganzen Geld, weil man dort nämlich nicht einmal weiß, was Salo überhaupt ist.«
Chaim hatte drei Hühner.
Aber hatte Chaim drei Hühner? Eines würde er morgen schlachten, das zweite in einem Monat und das letzte noch einen Monat später. Hatte er also drei Hühner? Eigentlich nicht.
Also ging er zu Schlomo und erbat sich drei neue. Hatte er nun also drei Hühner? Die drei alten würde er schlachten, die drei neuen danach, und dann würde er Schlomo noch drei zurückgeben müssen. Er hatte also keine drei Hühner, sondern sogar drei weniger als gar keine.
Also kaufte Chaim einen Gockel, um mehr Hühner zu bekommen. Aber die Eier würde er ja essen müssen, weshalb er auch dann keine drei Hühner haben würde.
Also fand sich Chaim damit ab, daß er keine Hühner hatte, und machte sich darob keine Sorgen mehr.
Ich esse viel und gern.
Aber ich esse doch eher gern als dass ich viel esse. Und das obwohl ich lieber viel essen würde als gern.
So aber esse ich gern, aber nicht sonderlich viel. Man kann auch sagen, dass ich zwar oft gern esse, allerdings wenig, und manchmal sogar sehr gern, nur leider gar nichts. Daher muss man eigentlich auch sagen, dass ich nicht viel und gern esse, sondern eher gern viel essen würde.
Und das ist natürlich gar nicht dasselbe.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1191074.ezzes-von-estis-was-essen-die-leut.html