Vivat Marty ...

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

Dick Marty bekam den Preis der Schweizer Sektion der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte.Vivat! In der Laudatio hieß es, der Ständerat habe als EU-Ermittler für »nasse« CIA-Aktionen immer wieder darauf hingewiesen, dass bei der Bekämpfung des internationalen Terrorismus der Zweck die Mittel nicht heilige.

Ob wohl das Bundeskanzleramt einen Glückwunsch geschickt hat? Kaum. Denn sonst hätte Frau Merkel ihrem Gastgeber Bush ja gleich ein paar entsprechende Takte über die von ihm angeordnete Dreistigkeiten seiner Dienste sagen können. In all dem dahergelächelten Einvernehmen war davon nichts zu vernehmen.

Dabei kann Marty jede Hilfe brauchen. Er hat im EU-Auftrag in ein CIA-gestütztes Wespennest gestochen und wird nun beim Untersuchen einzelner Waben alleine gelassen. Beispielsweise wenn er nachweist, dass die weltweit geltende Schwarze Anti-Terror-Liste der US-Dienste Unschuldige in den wirtschaftlichen und damit auch in den persönlichen Ruin treibt. »Vage Verdachtsmomente« reichen aus, damit von der CIA global denunzierte Menschen auch von den deutschen Behörden behandelt werden, als hätte sie ein ordentliches Gericht verurteilt.

Vivat Marty! Den Ruf sollten sich all jene schenken, die beispielsweise im sogenannten BND-Untersuchungsausschuss nichts unversucht lassen, offenkundige US-Sauereien und deutsche Beihilfe zu vertuschen.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal