nd-aktuell.de / 17.07.2025 / Politik

»Ich regiere das Land und die Welt«

Die Trump-Chronik: Sechs Monate der Grausamkeiten

Gesammelt von Wolfgang Hübner
»Jetzt machen sie jede Woche ein neues Kohlekraftwerk auf«, behauptet Donald Trump über die Deutschen im April 2025.
»Jetzt machen sie jede Woche ein neues Kohlekraftwerk auf«, behauptet Donald Trump über die Deutschen im April 2025.

Seit Donald Trump am 20. Januar 2025 seine zweite Präsidentschaft antrat, überschüttet er die Welt beinahe täglich mit einem nicht abreißenden Strom aus politischem Unflat. »Flood the zone with shit« (»Flutet die Gegend mit Scheiße«) fasste Trumps ehemaliger Kumpel und Berater Steve Bannon die Strategie zusammen. Das Ergebnis ist eine permanente Reizüberflutung für Fans und Kritiker, eine wahllose Vermischung von Wahrheit und Lüge, von Wichtigem und Banalem, von Content und Trash. Daraus entsteht ein Panorama des Wahnsinns aus Nationalismus, Allmachtsfantasien, reaktionären Politikentwürfen, Menschenverachtung, Großmäuligkeit, Selbstüberschätzung und überbordender Eitelkeit – eine Attitüde, die bei Trumps Epigonen weltweit stilbildend wirkt.

  • 20.1.: Donald Trump wird als US-Präsident in sein Amt eingeführt. Er erhebt Anspruch auf Grönland und den Panamakanal und will den Golf von Mexiko in Golf von Amerika umbenennen.

Trump verfügt den Austritt der USA aus der Weltgesundheitsorganisation und dem Pariser Weltklimaabkommen. Seinem Vertrauten und Wahlkampfhelfer Elon Musk verschafft er weitreichende Befugnisse.

  • 21.1.: Trump erlaubt die Festnahme von Migranten auch an sogenannten sensiblen Orten wie Schulen, Kirchen und Krankenhäusern.

Alle Straftäter, die wegen des Sturms auf das Kapitol in Washington Anfang 2021 verurteilt worden waren, werden begnadigt.

  • 23.1.: Ex-Außenminister Pompeo und dem früheren Corona-Berater der US-Regierung Fauci wird der Personenschutz entzogen.
  • 24.1.: Straffällig gewordene Abtreibungsgegner werden begnadigt.Die Bundesbehörden werden angewiesen, alle Büros und Stellen für Diversität und Inklusion binnen 60 Tagen zu schließen.
  • 25.1.: Hochrangige Kontrolleure mehrerer Bundesbehörden werden entlassen, die für die Aufdeckung von Betrug und Missbrauch in der Regierung zuständig sind.

Trump hebt den von Biden verhängten Lieferstopp von schweren 1000-Kilo-Bomben an Israel auf.

  • 26.1.: Trump droht Kolumbien mit Strafzöllen und Sanktionen, wenn das Land Abschiebungen aus den USA nicht zulässt.
  • 27.1.: Das US-Justizministerium entlässt mehrere Mitarbeiter, die an Untersuchungen gegen Trump beteiligt waren.
  • 28.1.: Per Erlass sollen Transgender-Personen aus dem Militär gedrängt werden.
  • 29.1.: Die Trump-Administration drängt im großen Stil Bundesbedienstete dazu, zu kündigen und freiwillig ihren Posten zu räumen.

Im US-Marinestützpunkt Guantánamo Bay auf Kuba will Trump »30 000 der schlimmsten kriminellen illegalen Einwanderer« internieren lassen. Kriminell sind für die Trump-Regierung alle Migranten ohne Papiere.

Trump will Lehrinhalte zu strukturellem Rassismus und Geschlechtsidentität aus dem öffentlichen Schulsystem verbannen, weil es sich um »radikale, antiamerikanische Ideologien« handele.

  • 30.1.: Trump droht den Ländern des Brics-Bündnisses mit Zöllen in Höhe von 100 Prozent, sollten sie sich vom US-Dollar als internationales Zahlungsmittel abwenden.
  • 1.2.: Weitreichende Zölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China werden verhängt.
  • 3.2.: Trump fordert von der Ukraine exklusiven Zugang zu Rohstoffen als Preis für eine Friedenslösung.
  • 4.2.: Trump beansprucht den Gazastreifen für die USA beziehungsweise für sich selbst und will ihn zu einer »Riviera des Nahen Ostens« machen – ohne Palästinenser.

Der Trump-Vertraute Musk macht offen Wahlkampf für die AfD.

  • 5.2.: Trump unterzeichnet ein Dekret, das trans Menschen von der Teilnahme am Frauensport ausschließen soll, insbesondere an öffentlichen Schulen und Hochschulen.
  • 6.2.: Die Vorsitzende der US-Wahlkommission wird entlassen.
  • 7.2.: Trump verhängt Sanktionen gegen den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wegen »bösartiger Angriffe auf Israel«.
  • 8.2.: Trump erklärt, seinem Amtsvorgänger Biden den Zugang zu Geheimdienstinformationen zu verweigern.

Er kündigt an, das Kennedy-Center, die größte Kultureinrichtung der Hauptstadt Washington, unter seine Kontrolle zu bringen: »Uns gefiel nicht, was sie dort zeigen.« Den Vorsitz werde er selbst übernehmen.

  • 9.2.: Die Palästinenser hätten kein Recht, in den Gazastreifen zurückzukehren, erklärt Trump.
  • 10.2.: Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Importe von Stahl und Aluminium werden verhängt.
  • 11.2.: Trump torpediert die Richtlinien zur Reduzierung von Plastikmüll und verbietet Bundesbehörden den Kauf von Trinkhalmen aus Papier, weil diese angeblich »nicht funktionieren. Ich hatte sie schon oft und manchmal gehen sie kaputt, sie explodieren«.
  • 12.2.: Ohne Absprache mit Bündnispartner oder der Ukraine telefoniert Trump mit Putin, um Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Kriegs vorzubereiten.
  • 14.2.: Vizepräsident Vance fordert auf der Münchner Sicherheitskonferenz die deutsche Politik auf, normal mit der AfD zusammenzuarbeiten. Am Rande der Konferenz trifft er sich mit AfD-Chefin Weidel und CDU-Chef Merz, aber nicht mit Kanzler Scholz.
  • 15.2.: Der Sender CNN berichtet, dass Elon Musk 300 Mitarbeiter der Atomsicherheitsbehörde fristlos entlassen hat.
  • 16.2.: Es wird bekannt, dass Reportern der Nachrichtenagentur AP immer wieder der Zugang zum Weißen Haus verweigert wird und sie auch von anderen Regierungsterminen ausgeschlossen bleiben, weil AP den Golf von Mexiko nicht als Golf von Amerika bezeichnet
  • 17.2.: Vizepräsident Vance bezeichnet die deutschen Gesetze gegen Hassrede im Internet als »orwellsch, und jeder in Europa und den USA muss diesen Wahnsinn zurückweisen«.
  • 18.2.: Trump hebt die City-Maut für Fahrzeuge in New York auf.
  • 19.2.: Trump bezeichnet den ukrainischen Präsidenten Selenskyj als »Diktator ohne Wahl« und macht ihn für den Krieg verantwortlich: »Ihr hättet nie anfangen sollen.«

Das US-Außenministerium ordnet an, dass alle Botschaften und Mitarbeiter Trump-kritische Medien wie »New York Times«, »The Economist«, »Politico«, »Bloomberg News«, AP und Reuters umgehend abbestellen sollen.

  • 20.2.: »Ich werde unsere großartige amerikanische Eishockeymannschaft anrufen, um sie zum Sieg gegen Kanada anzuspornen, das mit viel niedrigeren Steuern und viel stärkerer Sicherheit eines Tages, vielleicht schon bald, unser geschätzter und sehr wichtiger 51. Staat werden wird«, sagt Trump vor einem Länderspiel.
  • 23.2.: Trump will das von seinem Vorgänger Biden blockierte Projekt einer klimaschädlichen Ölpipeline von Kanada quer durch die USA bis zum Golf Mexiko forcieren.
  • 24.2.: Das Medienteam des Weißen Hauses entscheidet ab sofort, welche Journalisten Zutritt zu Presseterminen erhalten. Bis dahin hatte das bei begrenztem Platzangebot eine Journalistenvereinigung geregelt.
  • 27.2.: An seine Diktator-Aussage über Selenskyj vom 19.2. will sich Trump nicht erinnern. »Habe ich das gesagt?«, erwidert er auf eine Reporterfrage. »Ich kann nicht glauben, dass ich das gesagt habe. Nächste Frage.«
  • 28.2.: Ein kontroverses Gespräch mit Selenskyj im Weißen Haus bricht Trump ab; er wirft den ukrainischen Präsidenten praktisch raus.
  • 3.3.: Mehr als 4200 Bücher wurden in der noch kurzen Trump-Ära aus Schulen verbannt, darunter Werke von Orwell und Hemingway.
  • 4.3.: Trump über Grönland: »Ich denke, wir werden es so oder so bekommen.«

Trump bezeichnet Kanadas Regierungschef Justin Trudeau als Gouverneur.

  • 5.3.: Trump zum Nahost-Konflikt: »Kein einziges Hamas-Mitglied wird sicher sein, wenn ihr nicht tut, was ich sage.«
  • 6.3.: Trump fordert Musk auf, bei den Massenentlassungen in Behörden »mit dem Skalpell statt mit der Axt« vorzugehen.
  • 7.3.: Trump über Putins Vorgehen im Ukraine-Krieg: »Ich denke, er tut das, was jeder andere auch tun würde.«
  • 9.3.: Kurz vor deren Parlamentswahl verspricht Trump den Grönländern Milliardeninvestitionen für den Fall, dass sie sich den USA anschließen.
  • 10.3.: Die Trump-Regierung hat eine App, mit der Asylanträge gestellt werden konnten, für Abschiebungen umfunktioniert.
  • 11.3.: Um seinem Vertrauten Elon Musk zu helfen, kauft ihm Trump vor dem Weißen Haus öffentlich einen Tesla ab.
  • 14.3.: US-Medien, die kritisch über ihn berichten, bezeichnet Trump als »wirklich korrupt und illegal. Was sie tun, ist illegal«.
  • 16.3.: Trump droht politischen Gegnern, die von seinem Vorgänger Joe Biden teils vorsorglich begnadigt wurden, mit juristischer Verfolgung »auf höchster Ebene«.
  • 17.3.: Nach juristischen Niederlagen beschwert sich Trump über »außer Kontrolle geratene Richter, die unser Land zerstören«.
  • 18.3.: Die Proteste gegen Elon Musk und seinen Tesla-Konzern werden »von Leuten bezahlt, die sehr politisch auf der linken Seite sind«, behauptet Trump.
  • 19.3.: Trump will, dass die USA »aus Sicherheitsgründen« alle ukrainischen Atomkraftwerke übernehmen.
  • 20.3.: Mit einem Dekret ordnet Trump die Zerschlagung des Bildungsministeriums an. Er wolle es »ein für allemal eliminieren«.
  • 24.3.: Trump verlangt, dass ein Gemälde, das ihn zeigt, im Parlament von Colorado abgehängt wird, weil es ihn »absichtlich in einem Maße verzerrt«, wie er es »vielleicht noch nie gesehen« hat.
  • 25.3.: Trump will das Wahlrecht ändern und droht Bundesstaaten, die dem nicht Folge leisten, mit dem Entzug von Bundesmitteln.
  • 27.3.: In einem Erlass ordnet Trump an, dass kein Geld mehr für Ausstellungen in Museen ausgegeben wird, mit denen »gemeinsame amerikanische Werte« herabgesetzt würden.
  • 28.3.: Es sei »für den Weltfrieden sehr wichtig, dass wir Grönland haben«, sagt Trump.
  • 29.3.: US-Außenminister Rubio erklärt, dass die weltweit agierende Entwicklungsbehörde USAID zur Jahresmitte aufgelöst wird.
  • 30.3.: »Es gibt Methoden, mit denen man das tun könnte«, deutet Trump Überlegungen an, sich entgegen der Verfassung eine dritte Amtszeit zu verschaffen.

»Ich war sehr wütend und stinksauer, als Putin über die Glaubwürdigkeit des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj herzog und begann, über eine neue Führung in der Ukraine zu sprechen«, sagt Trump.

  • 2.4.: »Sie zocken uns ab. Es ist so traurig, das zu sehen. Es ist so erbärmlich«, begründet Trump die stark erhöhten Zölle vor allem gegenüber der EU.
  • 3.4.: »Es kommt darauf an. Wenn jemand sagt, wir geben euch etwas, das phänomenal ist«, deutet Trump seine Bereitschaft an, über die von ihm verhängten Zölle zu verhandeln.

»Es ist dasselbe ›Drehbuch‹, das eine Gruppe von Spinnern und Wahnsinnigen gegen mich eingesetzt hat«, kommentiert Trump das Kandidaturverbot gegen die französische Rechtsextremistin Marine Le Pen wegen Veruntreuung von EU-Geldern.

Trump stellt eine Gold Card vor, mit der man sich für fünf Millionen Dollar das unbegrenzte Aufenthaltsrecht in den USA sichern kann.

  • 5.4.: »Haltet durch – es wird nicht leicht, aber das Endergebnis wird historisch«, erklärt Trump zu den Auswirkungen seiner Zollpolitik auf die USA.
  • 7.4.: Deutschland habe es »mit Windrädern versucht, und es hat nicht funktioniert«, behauptet Trump. »Jetzt machen sie jede Woche ein Kohlekraftwerk auf.«
  • 8.4.: »Sie küssen mir den Arsch«, sagt Trump über Länder, die nach der Verhängung drastischer Strafzölle mit den USA verhandeln wollen.
  • 9.4.: Die schweren Turbulenzen an den Finanzmärkten infolge seiner Zollpolitik nennt Trump einen »Übergang zur Großartigkeit«.
  • 11.4.: »Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass ich in sehr guter Verfassung war. Ein gutes Herz. Eine gute Seele. Eine sehr gute Seele«, sagt Trump über sich selbst nach einem Gesundheitscheck.
  • 16.4.: »Harvard ist ein Witz, lehrt Hass und Dummheit und sollte keine Bundesmittel mehr erhalten«, schreibt Trump über die berühmte Elite-Uni. »Sie haben fast ausschließlich Woke, Linksradikale, Idioten und ›Spatzenhirne‹ eingestellt.«
  • 17.4.: »Jimmy Carter starb als glücklicher Mann. Wissen Sie, warum? Weil er nicht der schlechteste Präsident war. Das war Joe Biden«, sagt Trump über zwei ehemalige Präsidenten.
  • 24.4.: »Den Krieg zu beenden und nicht das ganze Land einzunehmen? Ein ziemlich großes Zugeständnis«, sagt Trump über angebliche Äußerungen aus Moskau.
  • 25.4.: Über Selenskyj sagt Trump: »Wenn er die Krim haben will, warum haben sie dann nicht schon vor elf Jahren um sie gekämpft, als sie ohne einen Schuss an Russland übergeben wurde?«
  • 26.4.: Trump fordert kostenlose Durchfahrt für US-Schiffe durch den Suez- und den Panamakanal: »Diese Kanäle würden ohne die Vereinigten Staaten von Amerika nicht existieren.«
  • 27.4.: Kurz vor den kanadischen Parlamentswahlen beharrt Trump darauf, das Nachbarland den USA anzugliedern: »Keine vor vielen Jahren gezogene künstliche Linie mehr. Wie wunderschön würde dieses Land sein. Freier Zugang ohne Grenzen. Nur Positives, nichts Negatives.«
  • 28.4.: »Beim zweiten Mal regiere ich das Land und die Welt«, sagt Trump über seine aktuelle Amtszeit.
  • 1.5.: »Wir haben weit mehr als jedes andere Land dazu beigetragen, den Zweiten Weltkrieg siegreich zu beenden«, schreibt Trump auf seiner Plattform Truth Social. »Wir haben beide Kriege gewonnen, niemand war annähernd so stark, mutig oder militärisch brillant wie wir.«
  • 2.5.: Trump streicht zwei öffentlichen Rundfunksendern die Finanzierung, weil sie »radikale, woke, als ›Nachrichten‹ kaschierte Propaganda verbreiten«.
  • 3.5.: »Ich glaube, ich verstehe viel mehr von Zinsen als er«, sagt Trump über den Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell.
  • Auf seiner Online-Plattform Truth Social teilt Trump nach dem Tod von Papst Franziskus ein KI-Bild, das ihn als neuen Papst zeigt. In einem Interview sagt er dazu im Scherz: »Das wäre meine erste Wahl.«
  • 4.5.: »Hollywood und viele andere Gebiete in den USA werden vernichtet. Dies ist eine konzertierte Aktion anderer Nationen und daher eine Bedrohung der nationalen Sicherheit«, schreibt Trump über die internationale Filmindustrie.
  • 9.5.: Sie habe sich für Diversität eingesetzt und »unangemessene Bücher« in der Kinderabteilung ausgestellt – mit dieser Begründung entlässt Trump die Leiterin der Bibliothek im US-Kongress.
  • 10.5.: Trump verteidigt gegen Kritiker seine Absicht, von Katar eine Boeing als Geschenk anzunehmen und als Regierungsflugzeug zu benutzen. Es komme »von einem Land, das uns für eine gut gemachte Arbeit belohnen will« und sei Zeichen einer »sehr loyalen, großartigen und schönen Freundschaft« mit dem Emir von Katar.
  • 12.5.: Patienten in den USA hätten »sozialistische Gesundheitssysteme« wie das in Deutschland mitfinanziert, behauptet Trump zur Begründung einer Reform der Gesundheitskosten.
  • 13.5.: »Ich werde anordnen, die Sanktionen gegen Syrien aufzuheben, um dem Land eine Chance zu geben, großartig zu werden«, sagte Trump beim Besuch in Saudi-Arabien.
  • 14.5.: Bei seiner Nahost-Reise bezeichnet Trump den syrischen Übergangspräsidenten und früheren Islamistenkommandeur Ahmed al-Scharaa als »jungen, attraktiven und harten Typen«.
  • 15.5.: Laut einem Medienbericht arbeitet die Trump-Regierung an einem Plan, eine Million Palästinenser aus dem Gazastreifen dauerhaft in Libyen anzusiedeln.
  • 16.5.: Die Atomverhandlungen mit dem Iran kommentiert Trump so: »Sie wissen, dass sie schnell handeln müssen, sonst wird etwas Schlimmes passieren.«
  • 17.5.: Nachdem Rockstar Bruce Springsteen den Präsidenten mehrfach scharf kritisiert hatte, erklärt dieser, er habe Springsteen wegen seiner Musik und seiner »radikal linken Politik« noch nie gemocht; er sei »kein talentierter Typ, nur ein aufdringlicher, unausstehlicher Idiot«.
  • 19.5. Trump ernennt den unter anderem wegen Steuerhinterziehung vorbestraften und von ihm begnadigten Immobilienhändler Charles Kushner, Vater eines seiner Schwiegersöhne, zum US-Botschafter in Frankreich.
  • 21.5.: Als Trump den südafrikanischen Präsidenten Ramaphosa empfängt, wirft er ihm einen »Genozid an Weißen« vor und zeigt dazu Filmaufnahmen von Gräbern am Straßenrand, die aber aus dem Bürgerkrieg im Kongo stammen. Mit Bezug auf den angeblichen Genozid hatten die USA weißen Südafrikanern Asyl gewährt.
  • 23.5.: Mit einer Reihe von Anordnungen will Trump die Menge des in den USA erzeugten Atomstroms in 25 Jahren vervierfachen.
  • 25.5.: Putin sei »absolut verrückt geworden«, sagt Trump nach massiven russischen Angriffen auf die Ukraine.
  • 27.5.: Wenn Kanada sich den USA als Bundesstaat anschließt, werde es gratis vom geplanten Raketenschild Golden Dome geschützt, verspricht Trump.
  • 28.5.: Die US-Regierung kündigt an, chinesischen Studenten das Visum zu entziehen und die Regeln für Antragsteller zu verschärfen.

»Sie wollen zeigen, wie schlau sie sind, und sie bekommen einen Tritt in den Hintern«, sagt Trump über Universitäten wie Harvard, denen er eine linksliberale Ausrichtung vorwirft und denen er deshalb die Finanzen kürzen will.

  • 29.5.: »Elon ist großartig!«, sagt Trump bei der Verabschiedung von Musk als Brutalsanierer des Regierungsapparats.

Die Richter hätten »schamlos ihre richterliche Macht missbraucht, um die Entscheidungsgewalt von Präsident Trump an sich zu reißen«, beschwert sich eine Präsidentensprecherin nach einem Urteil, das Trumps Zollpolitik zu großen Teilen für rechtswidrig erklärt.

  • 30.5.: »Zölle« sei sein absolutes Lieblingswort, sagt Trump bei der Ankündigung der Verdoppelung der Abgaben auf Stahlimporte.
  • 4.6.: In seinem Vorgehen gegen die Harvard University blockiert Trump die Einreise von ausländischen Studenten der Universität.
  • 5.6.: »Manchmal muss man sie einfach kämpfen lassen und erst dann eingreifen«, sagt Trump zu seinen erfolglosen Versuchen, den Ukraine-Krieg zu beenden.
  • 6.6.: »Sie meinen den Mann, der seinen Verstand verloren hat?«, sagt Trump auf die Frage, ob er das Zerwürfnis mit Musk nach dessen Kritik an Trumps Steuerpolitik telefonisch klären wolle.
  • 8.6.: Es werde geprüft, »Truppen überall zu haben«, sagt Trump und kündigt damit den Einsatz der Nationalgarde gegen Proteste an, die sich gegen die rabiaten Abschieberazzien wenden.
  • 9.6.: »Ich würde es tun, wenn ich Tom wäre (...) es wäre eine großartige Sache«, spekuliert Trump über den Plan, Kaliforniens oppositionellen Gouverneur Newsom durch Trumps Abschiebe-Exekutor Tom Homan festnehmen zu lassen.
  • 10.6.: Trump kündigt an, US-Militärstützpunkte wieder nach Generälen der reaktionären Südstaaten-Truppen im US-Bürgerkrieg des 19. Jahrhunderts zu benennen.
  • 12.6.: Trump stoppt per Dekret das kalifornische Programm für ein Verbrenner-Aus und den schnelleren Übergang zu Elektroautos.
  • 13.6.: »Der Iran muss einen Deal eingehen, bevor nichts mehr übrig ist«, schreibt Trump in seinem Netzwerk Truth Social nach den israelischen Angriffen auf den Iran.
  • 14.6.: Zu seinem Geburtstag gönnt sich Trump eine Militärparade in der US-Hauptstadt.
  • 16.6.: Er reise nicht zurück nach Washington, um eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran zu erreichen, sondern »etwas viel Größeres«, sagt Trump zu seinem vorzeitigen Abschied vom G7-Gipfel in Kanada.
  • 18.6.: »Ich kenne mich damit besser aus als jeder andere«, sagt Trump voller Begeisterung über zwei 27 Meter hohe Fahnenmasten, die er vor dem Weißen Haus aufstellen ließ.
  • 20.6.: »Ich denke, sie sollten das machen«, sagt Trump zu seiner Forderung an die anderen Nato-Staaten, mindestens fünf Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für Militär und Rüstung auszugeben. »Ich denke nicht, dass wir das sollten. Aber ich denke, sie sollten.«
  • 22.6.: »Wenn die derzeitige iranische Führung nicht in der Lage ist, den Iran wieder großartig zu machen, warum sollte es dann nicht einen Regime Change geben??? MIGA!!!« (Make Iran great again), schreibt Trump nach den US-Luftangriffen auf den Iran.
  • 25.6.: »Sie sind mir mit großem Respekt begegnet, weil ich das Staatsoberhaupt der Vereinigten Staaten bin«, sagt Trump über die anderen Teilnehmer des Nato-Gipfels.

»Wenn man sich Hiroshima und Nagasaki ansieht, dann weiß man, dass auch dort ein Krieg endete«, kommentiert Trump den US-Angriff auf iranische Atomanlagen.

  • 26.6.: Trump beschwert sich über kritische Berichterstattung zu den US-Raketenangriffen auf Iran und fordert, die Zeitungen sollten sich »bei unseren großartigen Kriegern« entschuldigen.
  • 27.6.: »Ich wünschte mir, er würde zurücktreten – falls er das will. Er hat einen lausigen Job gemacht, er ist eine dumme Person«, sagt Trump über Zentralbankchef Jerome Powell.
  • 29.6.: »Das ist eine politische Hexenjagd, ganz ähnlich wie die Hexenjagd, die ich erdulden musste«, schreibt Trump über das Korruptionsverfahren gegen Israels Premier Netanjahu. »Lasst ihn gehen.«
  • 2.7.: Er werde nicht zulassen, »dass dieser kommunistische Verrückte New York zerstört«, sagt Trump über den linksdemokratischen Bürgermeisterkandidaten Zohran Mamdani.
  • 3.7.: »Das wird episch!«, kommentiert eine Sprecherin von Trump dessen Plan, zum 250. Unabhängigkeitstag der USA im nächsten Jahr vor dem Weißen Haus Käfigkämpfe von Kampfsportlern abzuhalten.
  • 4.7.: »Wir werden kämpfen, kämpfen, kämpfen. Wir werden siegen, siegen, siegen – weil wir Amerikaner sind«, sagt Trump bei der Unterzeichnung seines Gesetzes »Big Beautiful Bill«, das eine massive Umverteilung von unten nach oben einleitet.
  • 6.7.: In den USA habe es »immer ein Zweiparteiensystem gegeben und ich denke, dass die Gründung einer dritten Partei nur zu Verwirrung führt«, schreibt Trump nach der Gründung der America-Party durch Elon Musk.
  • 7.7.: »Ich würde sagen verbindlich, aber nicht zu 100 Prozent«, antwortet Trump auf die Frage, ob angekündigte Zölle ab 1. August verbindlich gelten.
  • 9.7.: »Das ist eine Hexenjagd, die sofort enden sollte«, kommentiert Trump die strafrechtliche Verfolgung des früheren ultrarechten Präsidenten Bolsonaro in Brasilien und begründet u.a damit 50-Prozent-Strafzölle.
  • 10.7.: »Wo haben Sie gelernt, so schön Englisch zu sprechen?«, fragt Trump den Präsidenten von Liberia, wo Englisch Amtssprache ist.
  • 14.7.: »Ich traue fast niemandem, um ehrlich zu sein«, antwortet Trump auf die Frage, ob er Wladimir Putin traue.