Elbit Systems aus Israel liefert laserbasierte Selbstschutzsysteme für 23 Transportflugzeuge der deutschen Luftwaffe. Das machte der israelische Rüstungskonzern am Montag in einer Pressemitteilung bekannt. Auftraggeber ist die Verteidigungssparte von Airbus. Die Firma mit Sitz in Bremen ist Hauptauftragnehmerin für die Integration der Systeme im Rahmen eines Programms für die Flugzeuge des Typs A400M.
Am 4. Juni hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages die Finanzierung für den Elbit-Auftrag freigegeben. Das Auftragsvolumen beträgt umgerechnet rund 239 Millionen Euro. Die Lieferung und Einrüstung soll über einen Zeitraum von sechs Jahren erfolgen.
Zum Einsatz kommt ein System, das Flugzeuge vor infrarotgelenkten Raketen schützen soll. Diese werden häufig mit tragbaren Abschussvorrichtungen (sogenannten Manpads) von der Schulter aus abgefeuert. Obwohl westliche Staaten die Verbreitung der Manpads zu verhindern versuchen, sollen diese in mehr als zwei Dutzend Ländern in den Händen nichtstaatlicher Akteure festgestellt worden sein.
Beim Anflug der Flugkörper soll das Abwehrsystem diese mit einem hochauflösenden Wärmebildsensor automatisch erkennen, mit einem drehbaren Spiegelmechanismus optisch verfolgen und anschließend Laserstrahlen auf den Infrarotsuchkopf der Rakete richten. Dieser wird dadurch gestört, sodass die Rakete ihr Ziel verfehlt. Die Abwehrwaffe soll ohne Eingreifen der Besatzung funktionieren.
Das von Elbit Systems entwickelte System kommt auch in der multinationalen Tank- und Transportflotte der Nato zum Einsatz, die von sechs EU-Staaten betrieben wird – darunter Deutschland, Belgien und die Niederlande. Die Zusammenarbeit zur Integration des Systems in die deutsche Luftwaffe begann bereits 2014 mit dem deutschen Rüstungskonzern Diehl. 2019 folgte ein größerer Vertrag zur Ausstattung von 24 Maschinen, abermals mit Diehl und unter Leitung von Airbus.
Die Integration in die A400M-Flotte der Luftwaffe will Airbus im Rahmen routinemäßiger Wartungen im süddeutschen Manching sowie in Spanien erledigen. Die betroffenen Maschinen werden laut Bundeswehr für taktische Einsätze genutzt, darunter auch medizinische Evakuierungen in aller Welt. Für logistische Aufgaben wie Truppentransporte oder Materialverlegung – darunter auch der Abwurf von Hilfsgütern – stehen andere Varianten des Flugzeugs zur Verfügung.
Nach Angaben israelischer Medien entfielen 2024 rund 54 Prozent aller Rüstungsexporte des Landes auf europäische Staaten – ein signifikanter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Elbit Systems gehört zu den größten Exporteuren der Branche. »Wir sind stolz darauf, Deutschland bei der Verbesserung des Schutzes seiner strategischen Luftfahrzeuge zu unterstützen. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Airbus Defence and Space in diesem wichtigen Programm schätzen wir sehr«, sagte Bezhalel Machlis, CEO von Elbit Systems, am Montag über den Deal.