Aline Abboud[1] tritt aus dem Rampenlicht heraus. Einem größeren Publikum wurde die Journalistin als Moderatorin der ARD-»Tagesthemen« bekannt. 2021 folgte sie Pinar Atalay ins Team der Hamburger Redaktion – bis zu ihrer Babypause 2024. Nun wechselt die 37-Jährige ins Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Am 18. August übernimmt sie dort die Leitung des Pressereferats, teilte das Ministerium mit.
»Manchmal muss man die Richtung ändern, um den eigenen Weg zu finden«, schrieb Abboud auf Instagram. Der Grund für den Wechsel ist privater Natur: Nach der Geburt ihres Kindes hat sie ihren Lebensmittelpunkt nach Berlin verlegt. Die Moderatorin stand vor der Herausforderung, Familie und Beruf zu vereinbaren.
Abboud wird künftig Sprecherin der SPD-Politikerin Reem Alabali-Radovan[2], mit 35 Jahren die jüngste Ministerin im Kabinett Merz. »Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe, das tolle Team und die internationalen Themen – Let’s go!«, schrieb Abboud, die wie Alabali-Radovan zwischen zwei Welten aufgewachsen ist.
1988 in Ostberlin geboren, ist Abbouds Mutter Deutsche, ihr Vater Libanese. Zwischen Schwangerschaft und heranwachsendem Baby hat sie ein Buch über ihre Migrationsgeschichte geschrieben. »Barfuß in Tetas Garten«[3] erzählt von Berlin, langen Sommern im Libanon, der DDR und ihrer Familie.
Mit der Rückkehr in ihre Geburtsstadt schlägt Abboud nun ein neues Kapitel auf. Nach dem Arabistikstudium und ihrer Arbeit als Reporterin für die ZDF-»Heute«-Redaktion schließt sich ein Kreis – einer, der womöglich wertvoller ist als ein weiterer Karrieresprung.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1193245.migrationsgeschichte-comeback-als-sprecherin.html