Fußball, Fotografie, Flöte spielen? Fehlanzeige. Seit inzwischen 14 Jahren soll das bundesweite Teilhabepaket Kinder und Jugendliche aus armen Familien dabei unterstützen, Hobbys nachzugehen, die sie sich anderenfalls nicht leisten könnten. Mit Betonung auf das Modalverb, schließlich erreichen über 80 Prozent der Kinder mit Anspruch jene Teilhabeleistungen nicht. Das zeigt eine neue Studie des Paritätischen Wohlfahrtsverbands. Jedes fünfte Kind hat demnach das Glück, am richtigen Ort geboren zu sein – denn die Verteilung der Gelder hängt offenbar stark von der jeweiligen Postleitzahl ab.
Es spiegeln sich die gleichen Probleme wie beim Kindergeld wider – und wie bei allen staatlichen Familienleistungen[1], die beantragt werden müssen. Betroffene Familien wissen nicht über ihre Möglichkeiten Bescheid, werden nicht informiert, kennen das Antragssystem nicht und verpassen so Unterstützung, die ihnen zusteht. Da bringt es auch nichts, wenn die Bundesregierung plant, die Teilhabeleistungen zu erhöhen. Sie müssten endlich pauschal ausgezahlt werden.