Affenembryo geklont

Gleiche Technik wie beim Klonschaf Dolly

  • Lesedauer: 2 Min.

Paris (AFP/ND). Erstmals ist es Forschern gelungen, einen Affen-Embryo zu klonen und daraus Stammzellen zu gewinnen. Wie das US-Fachmagazin »Nature« auf seiner Internetseite berichtete, schufen Forscher um den russischen Wissenschaftler Shoukhrat Mitalipov an der University in Beaverton (US-Bundesstaat Oregon) aus dem geklonten Erbgut eines zehnjährigen Rhesus-Affen zwei identische embryonale Stammzelllinien. Sie wandten dieselbe Methode an, mit der auch das Klonschaf Dolly erzeugt wurde. Das Ergebnis weckt Hoffnungen, dass die Technik auch zum Herstellen menschlicher Stammzelllinien verwandt werden könnte.

Das Schaf Dolly, das erste geklonte Tier der Welt, war 1996 mit Hilfe des sogenannten somatischen Zellkern-Transfers (SCNT) geschaffen worden: Einer Säugetier-Eizelle wird der Kern entnommen. An seine Stelle wird ein Zellkern des Tieres eingeführt, das geklont werden soll. Die neu zusammengebaute Eizelle wird dann in eine Nährlösung gegeben und mit Stromimpulsen behandelt, um sie zur Teilung anzuregen. Die Erfolgsrate der Methode ist bis heute gering.

Das Team um Mitalipov entnahm nach eigenen Angaben Zellkerne aus Hautzellen eines männlichen Rhesus-Affen und pflanzte sie in mehr als 300 Eizellen weiblicher Tiere ein. In 35 Fällen seien daraus Embryonen in einem sehr frühen Stadium entstanden. Ein Affen-Baby wurde nicht geboren. Aus den Embryonen wurden zwei embryonale Stammzelllinien gewonnen, die sich selbst teilen konnten. Therapeutisches Klonen bei Primaten sei damit im Prinzip möglich.

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