nd-aktuell.de / 31.10.2025 / Politik

Oligarch Abramowitsch mahnt Die Linke ab

Russischer Öl- und Gasmilliardär bestreitet Aussagen über seine Eigentumsverhältnisse

Wolfgang Hübner
Alle Welt geht davon aus, dass die Superyacht »Eclipse« dem Milliardär Abramowitsch gehört. Jetzt bestreitet er das per anwaltlicher Abmahnung gegenüber der Linken.
Alle Welt geht davon aus, dass die Superyacht »Eclipse« dem Milliardär Abramowitsch gehört. Jetzt bestreitet er das per anwaltlicher Abmahnung gegenüber der Linken.

Der russische Oligarch Roman Abramowitsch geht juristisch gegen die deutsche Linkspartei vor. Wie der Linke-Vorsitzende Jan van Aken mitteilte, ist der Anlass eine vier Jahre alte Erklärung der Ökologischen Plattform der Linken, in der es um den CO2-Fußabdruck von Milliardären ging. Die Plattform berief sich auf eine Studie US-amerikanischer Wissenschaftler, der zufolge Abramowitsch unter den untersuchten Milliardären durch Besitz und Nutzung von »Privatflugzeugen, Villen und Superyachten« den größten CO2-Ausstoß verursacht habe. Der immense Reichtum von Abramowitsch, der als Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin gilt, stammt unter anderem aus dem Öl- und Gasgeschäft.

In dem anwaltlichen Abmahnschreiben bestreite Abramowitsch, dass in der Erklärung der Ökologischen Plattform erwähnte Besitztümer – etwa eine über 160 Meter lange Superyacht, Hubschrauber sowie eine Immobilie in London – sein Eigentum sind. Van Aken erklärte dazu, es sei ihm »vollkommen egal, mit welchen verschachtelten Konstruktionen er sein Vermögen verschleiert. Auch wenn er nur Mehrheitseigner eines Fonds ist, dem eine Holding gehört, dem ein Konzern gehört, der eine Briefkastenfirma auf den Cayman-Inseln betreibt, die die Yacht ›Eclipse‹ unterhält – für mich ist das dann seins.«

Die Linke werde der Abmahnung nicht nachgeben und lasse es auf ein Gerichtsverfahren in Deutschland ankommen. Man steige gern in den Ring, »wenn Herr Abramowitsch seine wahren Vermögensverhältnisse vor deutschen Gerichten offenlegen will, um uns einen Denkzettel zu verpassen«. Man wolle wissen, so van Aken, »was ihm gehört – damit wir wissen, was alles zugunsten des Wiederaufbaus der Ukraine beschlagnahmt werden könnte«.