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Selenskyjs Bauernopfer: Herman Haluschtschenkos
Daniel Säwert über die Entlassung Herman Haluschtschenkos
Der ukrainische Justizminister Herman Haluschtschenko muss gehen, weil er in einen massiven Korruptionsskandal verwickelt ist. Überraschend ist das nicht, gab es doch immer wieder Hinweise auf zweifelhafte Geschäfte Haluschtschenkos. Doch der Minister ist nicht mehr als ein Bauernopfer für Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich jetzt als harten Macher präsentieren darf.
Glaubwürdig ist diese Rolle nicht, zu merkwürdig hatte sich Selenskyj in den vergangenen Tagen verhalten. Dass er den unabhängigen Korruptionsermittlern, die er gerade noch bekämpfte, seine Rückendeckung aussprach, war wenig überzeugend. Auch wenn bisher nichts bewiesen ist, ohne schützendes »Dach« funktioniert ein solches Korruptionssystem nicht. Das kann nur das Präsidentenbüro sein. Die ukrainische Elite hat ihrem Land einen Bärendienst erwiesen. Dringend benötigte Gelder kommen nicht bei der Verteidigung der Ukraine an. Und die Unterstützer müssen sich fragen, ob es überhaupt noch sinnvoll ist, Geld nach Kiew zu schicken.
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