Grundschulen im Wandel

Die Ganztagsbetreuung bietet Chancen, doch sie kann Kinderarmut nicht lösen

Schüler in der Mensa der Gesamtschule Barmen in Wuppertal. Ab 2026 gilt in Deutschland das Recht auf eine Ganztagsbetreuung.
Schüler in der Mensa der Gesamtschule Barmen in Wuppertal. Ab 2026 gilt in Deutschland das Recht auf eine Ganztagsbetreuung.

Weniger Kinder sind in diesem Jahr eingeschult worden. Für Schulträger und Lehrkräfte ist das nur bedingt eine Entlastung. Denn ab dem kommenden Jahr gilt ab den ersten Klassen ein Recht auf einen Ganztagsplatz – und noch sind nicht alle Schulen darauf vorbereitet. Vielerorts fehlen Räume und pädagogische Konzepte.

Die Grundschulen befinden sich mit der Ausweitung der Ganztagsbetreuung im Wandel. Bislang sind sie stark auf die Mithilfe der Eltern angewiesen – beim Lernen, bei der Förderung. Mit dieser elterlichen Unterstützung steht und fällt oft der Bildungserfolg der Kinder. Die Ganztagsschule könnte diesen familiären Einfluss abmildern.

Wie dringend das ist, zeigt der aktuelle Unicef-Bericht zur Lage der Kinder in Deutschland. Demnach fehlen mehr als einer Million Kinder Voraussetzungen für Teilhabe am Leben. Sie wohnen beengt, sind in ihrer Freizeit eingeschränkt, manche haben kaum ausreichend zu essen. Es braucht wirksame Maßnahmen gegen Kinderarmut – sonst bleibt auch die beste Ganztagsschule nur Flickwerk.

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