Mexikos Präsident Calderón nutzt Flutdesaster zur Imagepflege

Fehlplanung, Korruption und Unterlassungen haben Auswirkungen der Katastrophe verschärft

In den vergangenen Wochen wurde auch in Europa über die Flut in den südmexikanischen Bundesstaaten Tabasco und Chiapas berichtet, die weit über eine Million Menschen Hab und Gut kostete. Über Mexikos natürliche und politische Katastrophen unterhielt sich Luz Kerkeling für ND mit Norma Cacho und Miguel Pickard vom Zentrum für ökonomische und politische Forschung (CIEPAC) aus San Cristóbal de las Casas in Chiapas.

ND: Warum sind die Auswirkungen der Katastrophe so heftig? Worin besteht die Kritik unabhängiger Organisationen und der Bevölkerung gegenüber den bundesstaatlichen und zentralen Behörden?
Pickard: In Tabasco beschuldigen die Menschen die ehemaligen Gouverneure Roberto Madrazo und Manuel Andrade, beide von der ehemaligen Einheitspartei PRI, fast 180 Millionen US-Dollar gestohlen zu haben. Gelder, die vom parastaatlichen Ölkonzern Pemex für Maßnahmen gezahlt worden waren, die die Überschwemmungen unter Kontrolle bekommen sollten. Pemex selbst hat jedoch auch verschiedene Straßen in dem Bundesstaat gebaut, die verhindern, dass das Wasser in seinen natürlichen Flussbetten aus den feuchten Zonen in Richtung Meer fließen kann. Es wurde zudem berichtet, dass Ex-Gouverneur Andrade in der Hauptstadt Villahermosa zahlreiche Baugenehmigungen für Wohnhäuser und Einkaufszentren erteilt habe, die auf Ländereien gebaut wurden, die als Abfluss in Rich...


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