Parlamentswahl im Klima des Misstrauens

Ein Großteil der Jordanier fühlt sich von den Abgeordneten in Amman schlecht vertreten

  • Karin Leukefeld, Amman
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

In Jordanien wird heute ein neues Parlament gewählt. Die regierungstreuen Abgeordneten könnten auch künftig die Mehrheit in der Majlis al Nuwaab bilden.

Umfragen sind auf den Webseiten arabischer Medien beliebt. »Gibt es irgendwelche Kandidaten, die Ihrer Meinung nach Ihre Interessen im nächsten Parlament vertreten werden«, fragte die englischsprachige »Jordan Times« ihre Leserschaft einen Tag vor den Wahlen zur Abgeordnetenkammer des jordanischen Parlaments. Mit »Ja« antworteten 32 Prozent, mit »Nein« 56 Prozent, »Ist mir egal« sagten zwölf Prozent von insgesamt 336 Leserinnen und Lesern per Mausclick.

Die Stimmung vor den heutigen Wahlen in Jordanien ist gedrückt. Das stellte auch das Zentrum für Strategische Studien der Universität Jordanien nach der Befragung von 1722 Jordaniern fest. 18 Prozent waren überzeugt, dass die Wahlen »unfair« ablaufen würden. Mehr als die Hälfte bezeichnete Arbeitslosigkeit und Armut als die wichtigsten Themen, die die Bevölkerung beschäftigen. Und ein gutes Viertel der Befragten meinte, das letzte Parlament hätte sich mehr um die ökonomischen Probleme im...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.