Stoiber zum Gärtner

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

Manchen kann man zur Vordertür hinausklatschen – er kommt zur Hintertür wieder rein. Stoiber ante portas! Hilfe! Der Bock ist Gärtner! Diesmal rollt er Deutschland von Brüssel her auf. Und das auch noch ehrenamtlich. So einen schmeißt niemand raus. Nicht einmal bei der EU.

Stoiber steht einer Kommission vor, die das Verwaltungsdickicht der Gemeinschaft lichten soll. Dumm, dass er seinen neuen Job offensichtlich nicht als Beschäftigungstherapie verstehen will. Sonst hätte er unmöglich so viel Kompetenz gefordert. Zum Glück bekam er nur wenig. Denn wer mal bei der Opposition im Münchner Landtag nachfragt, der erfährt, was passiert, wenn Stoiber erst einmal beginnt, in der Bürokratie zu grasen. Als Bayern-Premier hatte er permanent den Abbau von Bürokratie gefordert, allenfalls aber einen Abbau von Demokratie hinbekommen. Zu seinen Amtszeiten verzeichnete der Freistaat rund ein Viertel mehr Gesetze als das Nachbarland Baden-Württemberg und doppelt so viele wie Niedersachsen oder Sachsen. Doch bereits damals war klar, wer schuld daran ist: Natürlich die EU-Bürokraten in Brüssel. Denen wird er nun mal tüchtig heimleuchten...! In kleiner Runde ließ Stoibers Erbfolger Beckstein grinsend wissen, dass Bayern-Edi lieber mit einer Akte als mit einer schönen Nackten ins Bett gehen würde. Na dann: Gute Nacht!

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