Plausibel

»Nicht plausibel« – mit lapidaren Worten kritisiert Kartellamtschef Bernhard Heitzer die erneut angekündigte Erhöhung der Strom- und Gaspreise. Die Behörde zahlt es den großen Energiekonzernen quasi mit gleicher Münze heim. Diese begründen ihre Preispolitik seit Jahren mit den immer gleichen nichtssagenden Formulierungen. Gleichzeitig weigern sich E.on, RWE & Co., ihre genauen Kalkulationen offenzulegen.

Große Hoffnungen sollten Verbraucher in das verschärfte Kartellrecht indes nicht setzen. Selbst die etwas strengere staatliche Regulierung der Netzdurchleitungsgebühren hat den Anstieg der Strom- und Gaspreise lediglich etwas bremsen können.

Den Kunden bleibt als schärfstes Schwert, den Versorger zu wechseln. Dabei geht es nicht darum, den billigsten Tarif zu finden, da dessen Produkt vermutlich aus einem Kraftwerk der Großkonzerne stammt. Weh tut diesen nur der Wechsel zum reinen Ökostromanbieter. Dann nämlich werden die Netzbetreiber gezwungen, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen einzuspeisen, wodurch die klimaschädliche Energiegewinnung aus fossilen Quellen nach und nach zurückgedrängt wird.

Noch wichtiger ist aber das Vorgehen der Politik. Eine Wiederverstaatlichung der einst öffentlich errichteten Netze wäre ebenso notwendig wie ein forcierter Ausbau der Erneuerbaren im Strom- und auch im Wärmebereich. Das wären plausible Maßnahmen gegen überhöhte Energiepreise.

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