Die Versicherung zahlte

Johannes K. Soyener über den »Untergang der Pamir«

Am 21. September 1957 gegen 13 Uhr versinkt das stolze Segelschulschiff Pamir mit 86 Mann Besatzung sechshundert Seemeilen südwestlich der Azoren in den Wasserbergen des Nordatlantik. Mit zu viel Segeln, ohne einen vorsorglichen Verschlusszustand, schlechtweg ahnungslos war die Viermastbark mit mehr als zwölf Knoten in den Hurrikan Currie hineingeflogen – heute weiß man: ohne Wetterkarte, ohne Kenntnis der Funkwarnungen zum Verlauf des Hurrikans, der in wechselnden Richtungen auf dem Atlantik vagabundierte. Wie konnte das geschehen?

Seither hat es mancherlei Vermutungen und mediengerechte Spekulationen gegeben, wie es zu dieser Katastrophe kam, einer Katastrophe, die oft zu den »Gründungsmythen der Bundesrepublik« gerechnet wird. Die Schuldzuweisungen kreisen seit fünfzig Jahren. Einen Hauptschuldigen hatte man damals freilich sofort gefunden. Das Seeamt Lübeck erklärte drei Monate nach dem »Schicksalsschlag«, noch 1957, den Kapi...


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