Warten auf den Weltuntergang

Anhänger einer russischen Sekte verbarrikadieren sich in einer Höhle

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Nikolskoje – ein Dorf im Gebiet Pensa, 500 km südöstlich von Moskau – kennt inzwischen jeder Russe. Dort haben sich 25 Erwachsene und vier Kinder – das jüngste, ein Mädchen, ist erst anderthalb Jahre alt – in einer selbstgegrabenen Höhle unter der Erde eingemauert, um dort auf den Weltuntergang zu warten. Der findet angeblich schon in allernächster Zukunft statt. Im Mai kommenden Jahres. Vom Gegenteil konnte sie bisher niemand überzeugen. Mehr noch: Sektenführer Pjotr Kusnezow drohte mit Sprengung, sollten Ordnungskräfte versuchen, das Verlies zu stürmen.

Das Statement lieferte der Möchtegern-Prophet in einer psychiatrischen Klink ab, wo er wegen Schizophrenie behandelt wird. Seine Drohungen, so Boris Kulagin, der für das Gebiet Pensa in der Duma sitzt, müssten dennoch »sehr ernst« genommen werden. Einige der Sektenmitglieder, sagte er hiesigen Medien, seien ehemalige Militärs und im Besitz von Waffen. Ihnen wird...


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