Müntefering »in Demut« verabschiedet

SPD sinkt in Umfrage auf 24 Prozent

  • Lesedauer: 1 Min.
Gut eine Woche nach der Rücktrittsankündigung von Franz Müntefering ist der Führungswechsel im Arbeitsministerium unter Dach und Fach.

Berlin (Agenturen/ND). Der bisherige SPD-Vizekanzler Müntefering erhielt am Mittwoch von Bundespräsident Horst Köhler seine Entlassungsurkunde. Zugleich ernannte das Staatsoberhaupt den bisherigen SPD-Parlamentsgeschäftsführer Olaf Scholz zum neuen Arbeitsminister.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dankte Müntefering für die Zusammenarbeit in der Großen Koalition »ganz, ganz herzlich« mit einem Fußball. »Sie sind einer der Architekten dieser Großen Koalition«, sagte Merkel zu Beginn der Kabinettssitzung. Dies sei ein besonderer Tag, »an dem wir Demut haben«. Müntefering hatte in der vergangenen Woche wegen der schweren Krebserkrankung seiner Frau den Verzicht auf seine Regierungsämter angekündigt. Sein Amt als Vizekanzler übernimmt Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD).

Laut einer Forsa-Umfrage hat die SPD nach dem Abgang Münteferings in der Wählergunst deutliche Einbußen erlitten. In der wöchentlichen Erhebung für »Stern« und RTL sank die Partei um zwei Punkte auf ihr Jahrestief von 24 Prozent. Die Union gewann einen Punkt hinzu und lag wieder bei 40 Prozent. Die Linkspartei erreichte wie in der Vorwoche zwölf Prozent. Die FDP fiel um einen Punkt auf neun Prozent, die Grünen stiegen um einen Punkt und kamen ebenfalls auf neun Prozent.

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