Vorwärts immer

  • Bernd Zeller
  • Lesedauer: 2 Min.

Sabine Christiansen, bekannt aus der Sendung »Sabine Christiansen«, kehrt auf einen Sendeplatz in der ARD zurück mit einer Jahresvorschau für 2008. Damit dürfte allen Nörgeleien über den Umgang mit den Geldern der Gebührenzahler die Grundlage entzogen sein, denn andere Programme bringen Jahresrückblicke, also eine Wiederholung dessen, was bereits passiert ist, illustriert mit einigen Betroffenen sowie Hape Kerkeling, wo doch ein Ausblick auf Bevorstehendes viel nützlicher wäre.

Hätte Sabine Christiansen schon dieses Jahr eine solche Sendung gemacht, wäre der Bahnstreik dank seiner Vorhersage möglicherweise abgesagt worden. Der Rücktritt von Franz Müntefering kam für ihn selbst deshalb ohne Zeit zur Vorbereitung, weil er noch nicht wissen konnte, wie Kurt Beck und die SPD auf dem Parteitag und die Koalition gegen ihn votieren. Sabine Christiansen hätte hier rechtzeitig für Klarheit sorgen können, was im Vergleich zu dem journalistischem Aufwand, der anlässlich Münteferings Abgang betrieben wurde, nicht zu viel verlangt wäre. Die CSU hat es ja mit Stoiber auch so gemacht.

Die Verteuerungen beim Benzin sind zwar für den Sommer üblicherweise erwartet worden, doch der erneute, immense Preisanstieg im Herbst ist doch ungewöhnlich. Hier hätte rechtzeitige Kenntnis die gute Laune im Urlaub bewahrt und zu mehr und frohem Tanken geführt, weil es ja doch noch nicht so schlimm ist. Sabine Christiansen sollte unbedingt darauf hinweisen, dass nächsten November der Liter Normal etwa 1,899 Euro kosten wird, wobei es jedoch kaum noch Normalbenzin gibt, sondern nur noch Super für 2,059 Euro. Man verreist dann im August viel gelöster.

Gespannt sein kann man auf die Experten, die zwecks Vorhersagen eingeladen werden. Um die Ausgewogenheit zu wahren, muss immer mindestens ein anderer Experte dabei sein, der das Gegenteil vorhersagt.

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