Hochkarätiger Kunstcoup

Chemnitz präsentiert begehrte Sammlung Gunzenhauser

  • Martina Jammers
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Mit Lovis Corinth, Paula Modersohn-Becker, Gabriele Münter, Otto Dix, Max Beckmann bis hin zu Georg Schrimpf und Willi Baumeister zählt die Sammlung Gunzenhauser zu den wichtigsten der klassischen Moderne. Kein Wunder, dass sich um diese Kollektion mehrere Städte gerissen haben: Leipzig, wo sie erstmals 1998 einer staunenden Öffentlichkeit gezeigt wurde, München und Dresden warben vehement um den Sammler, der zunächst noch anonym blieb. Lange Zeit sah es so aus, als erhielte Leipzig den Zuschlag. Sechs Räume im anvisierten neuen Kunstmuseum in der Katharinenstraße wollte man den Bildern zuweisen. Als der Sammler jedoch auf ein eigenes Haus bestand, musste Leipzig abwinken.

Dafür konnte Chemnitz dem Kunstsammler und einstigen Münchner Galeristen Alfred Gunzenhauser für seine fast 2500 Werke im Jahre 2003 das denkmalgeschützte Sparkassengebäude – zwischen 1928 und 1930 von Fred Otto im Stil der Neuen Sachlichkeit errichtet – anbieten. Inzwischen hat es der Berliner Architekt Volker Staab, der schon das Neue Museum in Nürnberg zu einem Hingucker werden ließ, für 9,5 Millionen Euro geschickt in ein eindrucksvolles Museumsgebäude verwandelt. Kein leichtes Unterfangen, denn sind die teilweise nur 15 qm große Büros überhaupt ausstellungstauglich? Staab betonte den zentralen Innenhof und erschloss den turmartigen Bau durch eine knallrote Treppenskulptur, die kaskadenartig über vier Etagen das Gebäude erschließt. Die einstige Schalterhalle mit ihrem Oberlichtdach mutierte zu einem großzügigen Saal für Wechselausstellungen. »Wir haben in das Gebäude praktisch ein neues gebaut«, erklärt Bauleiter Oskar ...


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