Die eiserne Faust des Reiches

Deutsche Interessen in China – es begann vor 110 Jahren in Kiautschou

Europäer in China, zeitgenössische Karikatur.
Europäer in China, zeitgenössische Karikatur.

Auf der Jagd beim Fürsten Pleß in Oberschlesien erreicht Wilhelm II. im November 1897 die Nachricht von der Ermordung zweier deutscher katholischer Missionare in der ostchinesischen Provinz Shandong (Schantung). Des Kaisers Reaktion, telegrafiert an das Auswärtige Amt in Berlin: »Jetzt oder nie!« Dem Chef der vor Schanghai liegenden Ostasiatischen Kreuzerdivision, Vizeadmiral Diederichs, befiehlt der zur »Weltpolitik« ansetzende Monarch, unverzüglich Jiaozhou (Kiautschou) zu besetzen. »Größte Energie geboten«, lautet der kaiserliche Auftrag dafür, und von »schweren Repressalien« gegen China ist die Rede.

Was veranlasste den deutschen Kaiser China mit der »eisernen Faust des Deutschen Reiches« zu drohen und alle Angebote Pekings, weitgehende Genugtuung für den Tod der Missionare zu leisten, harsch zurückzuweisen?

Nach der Etablierung deutscher »Schutzgebiete« in Afrika und in der Südsee während der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts drängten...


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