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Rote Karte gegen Prag als Initialzündung

UEFA-Cup: Auch Leverkusen weiter

  • Lesedauer: 3 Min.

Rotsünder Carsten Ramelow gab unfreiwillig die Initialzündung und beförderte sich mit seinem Blackout bei seiner Tätlichkeit (60.) gegen Jan Rezek womöglich selbst ins Abseits. Kurioserweise machte Bayer Leverkusen erst nach dem Platzverweis des Kapitäns das Weiterkommen im UEFA-Pokal perfekt.

»Das war total unnötig und darf nicht passieren«, schimpfte Trainer Michael Skibbe über Ramelow nach dem äußerst glücklichen 1:0-Sieg gegen Sparta Prag: »Zu Zehnt spielt man nicht wirklich gerne.« Auch Sportdirektor Rudi Völler merkte an, dass »man so ein Spiel normalerweise nicht mehr umbiegt«.

So zeigte sich Ramelow im Anschluss auch einsichtig. »Zu so einer Aktion darf ich mich nicht hinreißen lassen«, sagte der 33-Jährige und war nur froh, dass sein Fauxpas für Leverkusen keine negativen Folgen hatte. Inwieweit dies aber Auswirkungen auf seine Zukunft im Bayer-Dress hat, wird sich dagegen noch zeigen.

Bewähren darf sich Bayer stattdessen weiter auf internationaler Bühne. Der Einzug in die dritte Runde – gemeinsam mit Spartak Moskau und FC Zürich – ist gesichert. Im letzten Spiel beim FC Zürich geht es nun lediglich um den Gruppensieg.

»Das war eine ganz schwere Gruppe. Viel schlimmer kann es in der Zwischenrunde auch nicht mehr kommen«, redete Skibbe die keineswegs berauschenden Auftritte seiner Mannschaft im UEFA-Cup schön. Etwas nüchterner betrachtete da schon Völler die Situation: »Wir freuen uns, heben aber nicht ab.«

In der Tat fällt der Erfolg gegen Prag eher in die Rubrik »glücklicher Arbeitssieg«. Der tschechische Rekordmeister, der sich vom internationalen Geschäft nun verabschieden muss, hätte bei besserer Chancenverwertung Bayer in die Bredouille bringen können. Bezeichnend war dabei, dass Manuel Friedrich den Leverkusener Siegtreffer (72.) vor 17 771 Fans auch noch mit der Schulter erzielte.

Nun haben die Leverkusener in den abschließenden Bundesligapartien gegen Rostock und in Bremen die Möglichkeit, ihre starke Hinrunde zu vergolden. Doch gegen Rostock drohen Probleme. Vidal (Bänderriss im Sprunggelenk) und Stefan Kießling (Gelbsperre) fallen aus, der Einsatz von Bernd Schneider (Muskelverärtung in der Wade) ist unwahrscheinlich, und hinter Sergej Barbarez steht ein Fragezeichen. sid/ND

Gruppe E: Bayer Leverkusen - Sparta Prag 1:0 (0:0), Spartak Moskau - FC Zürich 1:0 (0:0), spielfrei: FC Toulouse.

1. Spartak Moskau 3 3:1 7

2. FC Zürich 3 4:2 6

3. Bayer Leverkusen 3 3:2 6

4. Sparta Prag 4 4:5 4

5. FC Toulouse 3 2:6 0

19. Dezember: Zürich - Leverkusen, Toulouse - Moskau, spielfrei: Sparta Prag.


Gruppe F: Aris Saloniki - Sporting Braga 1:1 (1:1), Roter Stern Belgrad - Bolton Wanderers 0:1 (0:1), spielfrei: München.

1. Bolton Wanderers 4 5:4 6

2. Aris Saloniki 3 5:2 5

3. Bayern München 3 6:5 5

4. Sporting Braga 3 3:3 3

5. Roter Stern Belgrad 3 2:7 0

19. Dezember: Braga - Belgrad, München - Saloniki, spielfrei: Bolton

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