Eine Mutter kämpft um ihren Sohn

Wie holt man einen 19-Jährigen aus der rechten Szene? Hilfe vom Verein Exit

  • Martina Schwager, Osnabrück
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Marion Müllers (Name geändert) Sohn ist rechtsextrem. Sie hasst seine Springerstiefel, die Nazi-Embleme, die rassistischen Sprüche und die Alkohol-Exzesse mit den »neuen Freunden«. Seit zwei Jahren hält sie dagegen, will ihn aus der Szene rausholen.

Kürzlich war der Sohn von Marion Müller auf einer NPD-Kundgebung. Auch sie selbst ging mit seinen kleinen Geschwistern auf die Straße – zur Gegendemo »Bunt statt braun«. Freunde raten: »Schmeiß ihn raus!« Doch sie will ihren Jungen nicht aufgeben: »Dann stürzt er ganz ab«, sagt sie und fügt leise hinzu: »Das hat er nicht verdient.«

Robert (Name geändert) sei eigentlich vernünftig und liebenswert, sagt die alleinerziehende Mutter aus dem niedersächsischen Landkreis Osnabrück. Der 19-Jährige hätte eine Lehre beginnen können. Dann brach er plötzlich das Praktikum ab, fing an zu trinken, wurde aggressiv. »Die Rechten verteilen kostenlos CDs an den Schulen, sprechen die Schüler an«, sagt Marion Müller. Sie ist gut informiert über die rechtsextreme Szene: »Die treffen die Jugendlichen in einer Phase, in der sie nach Orientierung suchen.«

Sie hat sich an die Polizei gewandt und an den Staatsschutz. Sie war bei einer Familienberatungsstell...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.