»Das Völkerrecht kann unsere stärkste Waffe sein«

Christopher Weeramantry ist einer der Träger des diesjährigen Alternativen Nobelpreises

  • Christoph Nepram, Delhi
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Stets in seiner Laufbahn hat sich der srilankische Jurist Christopher Weeramantry vehement für die Einhaltung und die Stärkung internationalen Rechts eingesetzt. Bekannt wurde er 1996, als er gegen die Mehrheit seiner Richterkollegen am Internationalen Gerichtshof forderte, selbst die Androhung eines Kernwaffeneinsatzes als Verstoß gegen das Völkerrecht zu brandmarken. Für sein Lebenswerk erhielt Weeramantry gestern den

Alternativen Nobelpreis.

Eigentlich ist Christopher Weeramantry längst im Ruhestand. Doch nach einer erfolgreichen internationalen Karriere als Akademiker und Richter denkt der 81-Jährige nicht daran, es sich in seiner Heimatstadt Colombo gemütlich zu machen. Im Gegenteil: Beharrlich wirbt er in Vorträgen und Seminaren, Artikeln und Büchern für die Themen und Ideen, die ihm seit Jahrzehnten am Herzen liegen. Ganz oben auf seiner Prioritätenliste steht das Völkerrecht, dem der Jurist aus Sri Lanka mehr als viele andere seiner Kollegen eine herausgehobene Stellung bei der friedlichen Lösung internationaler Konflikte beimisst.

»Das Völkerrecht kann unsere stärkste Waffe sein«, sagt Weeramantry. Es biete die Möglichkeit, bewaffnete Auseinandersetzungen und Kriege zu verhindern. Die Bedingung dafür sei allerdings, dass sich ihm alle Staaten vorbehaltlos unterwerfen, wobei vor allem die mächtigen Nationen mit gutem Beispiel vorangehen müssten.

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