Keine Zeit und kein Geld

Künftiges Pflegegesetz wird dem Generationenproblem nicht gerecht

  • Simone Schmollack
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Am kommenden Freitag soll im Bundestag über die Pflegereform beraten werden, deren Inkrafttreten für den 1. Juli 2008 geplant ist. Vorab diskutierten Experten auf einer Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung über Opferbereitschaft, Vereinbarkeit von Pflege und Beruf sowie Gewalt in der Pflege.

1,4 Millionen Menschen in Deutschland werden zu Hause gepflegt, über die Hälfte rund um die Uhr. Für das Jahr 2050 rechnen Experten mit 3,4 Millionen Pflegebedürftigen. Die Zahl fordert heraus: Politik, Alten- und Pflegeverbände sowie Krankenstationen, Kranken- und Pflegekassen arbeiten fieberhaft an Konzepten, dem Generationenwandel auch in der Pflege gerecht zu werden.

An die Reform sind gleichermaßen Hoffnungen wie Befürchtungen geknüpft. Einige davon hat die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung am vergangenen Wochenende in Berlin debattiert. Das augenscheinlichste Merkmal der Pflege: Sie ist weiblich. Überwiegend Frauen haben mit der Pflege zu tun, und zwar auf beiden Seiten. 63 Prozent aller Pflegebedürftigen und sogar 73 Prozent der Pflegenden sind Frauen. Dahinter steckt ein Grundsatz, der im Gesetz verankert ist: die Opferbereitschaft der Pflegenden.

Meist werden Familienangehörige bis in den Tod betreut, durchschnittlich acht Jahre...


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