Deutsches Team vorzeitig im Viertelfinale

Handball-WM der Frauen: Beim 30:30 gegen Ungarn fiel der Ausgleich in der Schlusssekunde

  • Alexandra Fischer
  • Lesedauer: 2 Min.

Die deutschen Handballerinnen gaben bei der WM in Frankreich den ersten Punkt ab, schafften aber dennoch die vorzeitige Qualifikation für das Viertelfinale. Die Mannschaft von Bundestrainer Armin Emrich kam gegen den WM-Dritten Ungarn in einem hart umkämpften Spiel in Dijon zu einem 30:30 (14:17) und profitierte am Abend von der 19:32-Niederlage der Spanier gegen den WM-Zweiten Rumänien.

Während die Rumäninnen mit 6:0 Punkten die Tabellenführung von der deutschen Mannschaft übernahmen, können die Spanier ebenso wie Polen – der vorletzte Hauptrundengegner der deutschen Mannschaft am Sonntag (nach Redaktionsschluss) – nicht mehr an der DHB-Auswahl vorbeiziehen.

Ärgerlich war das Remis gegen die Ungarn dennoch. Denn den Ausgleich kassierten die deutschen Frauen nach einer tollen Aufholjagd in der Schlussphase praktisch erst mit dem Abpfiff. »Wir hatten es zwar in der Endphase selbst in der Hand, aber wenn man die gesamten 60 Minuten betrachtet, ist das ein Punktgewinn. Die Mannschaft hat sich aufgebäumt. Natürlich ist es schade, wenn man den Sieg am Ende so wegwirft«, sagte Bundestrainer Emrich.

Bei der bisher unkonstantesten Leistung im WM-Turnier war Grit Jurack mit sechs Toren erneut die beste Torschützin der deutschen Auswahl. Beste Werferin auf dem Feld war aber die Ungarin Anita Görbicz mit acht Toren.

Die deutschen Frauen begannen äußerst nervös und machten mehr Fehler als in den Spielen zuvor. Besonders in der Abwehr wirkten die Vorderleute von Torfrau Sabine Englert müde, und im Angriff kam zunächst Abschlussschwäche und mit mehreren Pfostentreffern auch noch Pech dazu.

Vor dem Ende der Hauptrunde stehen bereits sechs der acht Viertelfinalisten fest. In der deutschen Gruppe qualifizierte sich nach der DHB-Auswahl auch Rumänien für diese Runde. Neben den Ungarinnen (4:2 Punkte) hat Spanien (3:5) beste Chancen auf den Viertelfinal-Einzug.

In der Gruppe I ist dagegen alles klar. Norwegen (6:0), Titelverteidiger Russland und Gastgeber Frankreich (beide 4:2) haben ihren Platz im Viertelfinale sicher. Angola machte am Sonntag im direkten Vergleich mit Mazedonien durch den klaren 33:25-Sieg das Weiterkommen perfekt.

Für die deutsche Mannschaft folgt nach dem Spiel am Sonntagabend gegen Polen das Duell am Dienstag gegen den Titelmitfavoriten Rumänien. Nach Platz sechs bei der WM 2005 und dem vierten Rang bei der EM 2006 will die deutsche Mannschaft endlich eine Medaille gewinnen. Für die Olympischen Spiele 2008 qualifiziert sich nur der Weltmeister direkt. Die Plätze zwei bis sieben berechtigen zur Teilnahme an einem von drei Qualifikationsturnieren im März 2008. sid

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