Tschads Friedensabkommen ist Geschichte

Neue Kämpfe an allen Fronten lassen die EU-Mission Eufor in weite Ferne rücken

  • Anton Holberg
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Tschad erlebte in den letzten Wochen die heftigsten bewaffneten Kämpfe seit Monaten. Kontrahenten sind die tschadische Armee und verschiedene Oppositionskräfte.

Das Tschad-Friedensabkommen von Sirte hat nicht lange gehalten. Erst am 25. Oktober hatten die Union der Kräfte für Demokratie und Entwicklung (UFDD) und die Versammlung der Kräfte für den Wandel (RFC) unter Vermittlung von Muaamar al-Gaddafi ein Friedensabkommen mit der Regierung von Präsident Idriss Déby Itno unterzeichnet.

Zuerst bekriegte sich die Armee mit der UFDD, Anfang Dezember kam es auch zu Zusammenstößen mit der RFC. Eine dritte Gruppierung, die Volksfront für Nationale Wiedergeburt (FPRN), die sich dem Siirte-Abkommen nicht angeschlossen hatte, behauptete inzwischen, sie habe am 6. Dezember die Stadt Haraz im Südosten erobert. Die Kämpfe haben wahrscheinlich weit über tausend Opfer, Tote und Verwundete, auf beiden Seiten gefordert.

Mit der vierten Organisation, der Vereinigten Front für den Wandel (FUC), hatte Präsident Déby – ebenfalls mit libyscher Unterstützung – schon vorher ein Abkommen geschlossen. FUC-Chef...


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