Nichts anderes als Leben

Wiederentdeckung: Der Erzähler Rudolf Lindau wird in Gesammelten Schriften vorgestellt

Vollmundig, wie es sich gehört, annoncierte seinerzeit der Verlag F. Fontane und Co. aus Berlin die gesammelten Schriften Rudolf Lindaus dem zeitgenössischen Lesepublikum als die »besten Schöpfungen der neueren deutschen Litteratur«. 1892 war das. Doch geblieben ist davon nichts. Zu Unrecht. Kein Geringerer als Theodor Fontane hat Rudolf Lindau überaus geschätzt und nach einem Besuch bei Lindau in einem Essay ein eindrucksvolles Bild seines Werks und seiner Persönlichkeit gezeichnet. Dabei kennt Fontane das Erzählwerk Lindaus sehr genau und unterscheidet darin aufgrund der verschiedenen Heldentypen »die schwermütig oder elegisch angeflogenen Sonderlinge« von den »Abenteuer- und Tiefmenschen«, nicht zu vergessen die »Schnurren, Kriminal- und inneren Rechtsgeschichten«, die Fontane gar die liebsten sind.

Lindaus Erzähltexte wollen aus seiner Überzeugung nichts anderes sein als Leben: »Ich bin eben Realist. Ich stelle die Personen so in m...


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