MT Aerospace Favorit für Airbus-Werke

Verwaltungsrat erfüllt Wunsch der Politik und strebt »nationale Lösungen« an

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München (dpa/ND). Beim Verkauf der Airbus-Werke Nordenham und Varel sowie des EADS-Werks Augsburg zeichnet sich eine deutsche Lösung ab. Die EADS wählte am Mittwoch die MT Aerospace, die zum Bremer OHB-Konzern gehört, als bevorzugten Bieter aus. Die Verkaufsverhandlungen sollten nun möglichst schnell abgeschlossen werden, hieß es in einer Mitteilung nach einer Verwaltungsratssitzung am Airbus-Sitz in Toulouse. Die Werke könnten dann im Sommer übergeben werden.

Die EADS will über ein Gemeinschaftsunternehmen zunächst mit einer »substanziellen Minderheitsbeteiligung« an den drei Standorten beteiligt bleiben. Als Favorit hatte zuletzt der amerikanische Boeing-Zulieferer Spirit gegolten. Die Politik setzte sich aber für eine deutsche Lösung ein. Insgesamt will sich der EADS-Konzern im Rahmen des Sparplans »Power8« von Airbus-Werken in Europa mit 7400 Beschäftigten sowie vom eigenen Augsburger Standort mit 2000 Mitarbeitern trennen. Man wolle sich auf die Kernaufgaben konzentrieren, sagte EADS-Chef Louis Gallois. »Gleichzeitig kann EADS finanziell entlastet werden in Zeiten, in denen kostenintensive Programme und die Unsicherheit durch die Dollarschwäche zusammentreffen.«

Bevorzugter Bieter für die französischen Standorte Méaulte und St. Nazaire Ville ist der französische Zulieferer Latécoère, für Teile des Werks im englischen Filton wurde das britische Unternehmen GKN ausgewählt.

Die Bundesregierung begrüßte die Vorentscheidung von EADS für eine deutsche Lösung. Die sei »eine wichtige Weichenstellung in Richtung eines starken deutschen Herstellers im Bereich Flugzeugrumpf«, sagte der Koordinator der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt, Peter Hintze.

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