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Reden, reden

  • Michaela von der Heydt
  • Lesedauer: 2 Min.

Wozu brauchen wir einen Kindergipfel, wenn nur beschlossen wird, was vor Jahren parteiübergreifend Minimalkonsens war: Prüf- und Arbeitsaufträge erteilen, Leitlinien für Frühwarnsysteme entwickeln, streiten, ob genügend Geld im Jugendhilfesystem vorhanden ist und ob es Kindern hilft, wenn ihre Rechte gesondert im Grundgesetz verankert werden. Und während der Debatten werden weiter finanzielle Mittel der Jugendhilfe gekürzt. Makaber. Jeder sinnlos verstrichene Monat hinterlässt neue körperlich und seelisch misshandelte, verwahrloste und getötete Kinder. Doch die Minister reden.

Müsste nicht sofort alles umgesetzt werden, was Kindern zweifelsfrei helfen kann – unabhängig von der Kostenfrage? Dazu gehört mehr und besser geschultes Personal für die aufsuchende Kinder- und Jugendhilfe sowie für Kindergärten, die viel leisten müssen. Verpflichtende Vorsorgeuntersuchungen können ein Baustein sein, allerdings nur, wenn sie häufiger stattfinden. Und was spricht gegen im Grundgesetz verankerte Kinderrechte auf Förderung, Bildung, Partizipation, soziale Sicherheit und Gleichheit vor dem Gesetz? Das kann zwar dazu führen, dass gestärkte Kinderrechte gegen Elternrechte stehen könnten. Aber das betrifft laut »Kinderhilfe Direkt« rund 100 000 Familien, zumeist im Armutsmilieu, die sofort Hilfe brauchen, um ihr Leben und so das ihrer Kinder wieder regeln zu können. Die Mittel, personell und finanziell, werden wir doch wohl aufbringen können.

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