Blüten im Winterquartier

  • Brigitte Müller, Hobbygärtnerin und Umweltautorin
  • Lesedauer: 2 Min.

Sie vertragen kurzzeitig Frost bis -10 °C, unter einer dicken Schneedecke überstehen sie sogar bis -20 °C. Trotzdem: Kamelien mögen bei uns doch lieber ein überdachtes Winterquartier, allerdings keine warme Stube. Wer ihnen einen kühlen hellen Raum, einen frostfreien Wintergarten oder ein kühles geschlossenes Blumenfenster bietet, hat lange Freude an den edel geformten Blüten (Foto: B. Müller). Und das in einer Jahreszeit, in der sich gewöhnlich Kübelpflanzen auszuruhen pflegen.

Kamelien blühen von Oktober bis März, je nach Sorte, einfach oder üppig gefüllt, in weiß, rosa oder leuchtend rot und zweifarbig. Aber auch nur mit ihren glänzend grünen Blättern ist die Asiatin das ganze Jahr schön. Die meiste Zeit verbringt sie am liebsten draußen, wo sie an einem schattigen Platz, nach der Blüte bis Ende Juli mit Brennnesseljauche oder Azaleendünger versorgt, Energie tankt für ihren winterlichen Auftritt. In diesem Jahr hat sie bei mir ungewöhnliche Konkurrenz bekommen: Blattkakteen präsentieren ihre großen Blütenkelche zum zweiten Mal. Ein schöner Irrtum oder einfach nur eine Laune der Natur.

Apropos Laune. Wie wär´s mit der Idee, dem Weihnachtsbaum mal eine Gartensaison in üppiger Blüte zu gönnen?! Er macht sich bestens als Rankgerüst für einjährige Kletterer. Die unteren Äste werden so weit entfernt, dass der Stamm tief genug in die Erde kommt, um festen Halt zu haben. Drumherum werden Trichterwinde, Kapuzinerkresse, Feuerbohne, Gurke, Kürbis oder andere einjährige Ranken gesät, besser noch vorgezogen gepflanzt. Man kann so den Baum bunt schmücken in einem Pflanzenmix oder einfarbig nur mit einer Art. Wenn man Glück hat, baut in diesem Sommerweihnachtsbaum sogar ein Vogelpaar sein Nest. Lassen wir uns überraschen und freuen wir uns auf ein erlebnisreiches neues Gartenjahr.

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