Auf der Suche nach Milch und Honig

Wie man sich auf die israelische Wüste Negev einlassen sollte

  • Michael Müller
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.
Pistazienbaum aus dem trockenen Nichts. Eigentlich gehört er in den Regenwald.
Pistazienbaum aus dem trockenen Nichts. Eigentlich gehört er in den Regenwald.

Hier entlang, irgendwo zwischen dem Mittelmeer nördlich und dem Rotem Meer südlich, müsse es ins »gute und weite Land« gehen, »darin Milch und Honig fließt«. Mit dieser verlockenden Aussicht soll Jahwe einst, Historiker meinen so etwa vor 3500 Jahren, den alttestamentarischen Schafhirten Moses auserkoren haben, die Hebräer aus dem ägyptischen Exil ins gelobte Land zurückzuführen.

Man kennt den Text ein wenig, weiß, besser: ahnt, wie danach alles kam – und gerät, so man in die Wüste Negev im Süden des heutigen Israels kommt, doch wieder stark ins Zweifeln. Was mag diese Leute damals, »sechshunderttausend Mann zu Fuß ohne die Frauen und Kinder«, zu diesem Marsch bewogen und bei der Stange gehalten haben? Der Glaube an Gottes Wort? Mehr das Sklavenregimes des Pharaos? Eher die Strenge der Mosesführerschaft? Denn von »Milch und Honig« ist im Negev längst nichts zu sehen. Und hier hatte die lange Wegstrecke durch die ägyptische Wüste ...


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