Strom und Wärme aus Hühnerkot

Innovative Biogasanlage in Sachsen-Anhalt

  • Lesedauer: 1 Min.
Baasdorf/Berlin (dpa/ND). Eine bundesweit modellhafte Biogasanlage in Sachsen-Anhalt liefert Energie, die zu rund 70 Prozent aus Hühnerkot gewonnen wird. Die zehn Millionen Euro teure Anlage der Gut Mennewitz GmbH in Baasdorf bei Köthen (Kreis Anhalt-Bitterfeld) ist am Freitag in Betrieb genommen worden. Sie wandelt Hühnermist sowie Mais- und Gras-Silage in Strom, Wärme und Dünger um. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) stellte für die Investition rund 930 000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm zur Verfügung, wie sein Ministerium mitteilte.

Das Gut betreibt derzeit zwei Farmen mit je 35 000 Hühnern, zwei weitere sind geplant. Jährlich will der Betrieb rund 25 000 Tonnen Geflügelkot mit Mais- und Gras-Silage in Energie umwandeln. Damit kann der jährliche Strombedarf von rund 4600 Haushalten gedeckt werden. Zudem entstehen 2,23 Megawatt Wärme pro Jahr. »Damit sollen unter anderem die Hühnerfarmen, unsere Verwaltung sowie das Landrats- und Finanzamt in Köthen beheizt werden«, sagte der Geschäftsführer der Gut Mennewitz GmbH, Ulrich Wagner.

Das Projekt habe Modellcharakter für die gesamte Branche, sagte Gabriel laut Mitteilung. Bislang sei in Biogasanlagen ein Höchstanteil von 30 Prozent Geflügelkot eingesetzt worden, weil der hohe Stickstoffanteil zu Wasserbelastungen führte. Der sachsen-anhaltische Agrarbetrieb hat eine Spezialanlage entwickeln lassen, in der sowohl der Sand als auch der Stickstoff und Nährstoffe aus dem Hühnermist herausgeholt werden. Letztere werden als Dünger verwendet.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal